Hettenshausen
Humor mal vier beim Schrätzenstaller

Alexander Bachmeier organisiert zum ersten Mal ein Kabarettbrettl in Hettenshausen

06.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:51 Uhr
Linda Rosenberger
Beim ersten Hettenshauener Kabarettbrettl von Alexander Bachmeier zeigten vier Künstler, was sie drauf haben. −Foto: Rosenberger

Hettenshausen (PK) Beim ersten Hettenshausener Kabarettbrettl haben vier bayerische Künstler im Gasthaus Schrätzenstaller ihr Publikum bestens unterhalten - mit einer gelungene Mischung aus Musik und Humor sowie Ironie und Sarkasmus.

Gekonnt spannten sie alle den Bogen von humorigen Themen wie beispielsweise der Frage, welchen vermeintlichen Luxus Suchmaschinen in den Alltag bringen, bis hin zu ernsthafteren Angelegenheiten wie einer Scheidung oder dem Tod - aber auch die wurden mit Spitzzüngigkeit kommentiert.

So brachte der Liedermacher Horst Eberl das Publikum mit seinem Stück "Ich habs gegoogelt" zum Mitwippen, bevor Sebastian Schlangenhaufer die Zuschauer später mit seinem Kabarettprogramm über Leistung und Fehlleistung unterhalten sollte. Während außerdem Sara Brandhuber als Preisträgerin des Bayerischen Dialektpreises ihr Publikum regelmäßig mit "bewegenden" Themen wie Bärten, Bierfahrern und Dorfdiskoromantik amüsiert, kann der Münchner Schwabe Bastian Mahler nicht nur aus erster Hand Informationen über die Wohnungssituation in der bayerischen Landeshauptstadt liefern, sondern auch wahrheitsgetreue Beispiele aus dem Arbeitsalltag eines Lehrers geben. Denn nachdem er abseits der Bühne tatsächlich in dem Beruf tätig ist und beispielsweise lange Jahre am Hallertau-Gymnasium in Wolnzach unterrichtet hat, weiß Mahler wie kein anderer, wovon er spricht. So kann er auf humorige Art erklären, wie man laute Klassen unter Zuhilfenahme eines Smartphones am besten bändigt oder wie sich Klassenfahrten heute so gestalten.

Dass der Deutsch- und Geschichtslehrer neben seinem Unterricht allerdings tatsächlich wieder als Comedian auf der Bühne steht, hat er gewissermaßen auch seinen Schülern zu verdanken. Die haben sein Talent nämlich erkannt, als er für die Oberstufe einmal ein Seminar mit dem Thema "Poetry Slam" angeboten hat und ihn dann ermutigt, nach einer studiums- und berufsbedingten Pause wieder aufzutreten.

Lustig zu sein und dennoch Wissen zu vermitteln muss sich auch keinesfalls ausschließen, wie Mahler weiß: "Die Erfahrung auf der Bühne hilft einem auch im Beruf als Lehrer, wie man vor der Klasse steht", erklärt er, auch wenn man natürlich immer wieder zurückfinden müsse. Dennoch könne Humor gerade im Fach Geschichte helfen, nicht zu trocken zu erzählen. Trocken erzählt hat am vergangenen Freitag zumindest keiner der vier Kabarettisten. So bekam das erste Kabarettbrettl des Organisators Alexander Bachmeier vom Publikum des Abends auch viele lobende Töne zu hören. Die Zuschauer freuten sich, dass vor Ort so etwas geboten ist. "Dann kann man einfach mal nicht aufs Oktoberfest gehen oder daheim vorm Fernseher hängen, sondern kann die heimische Kultur unterstützen", so die Meinung einiger.

Nichtsdestotrotz beziehungsweise gerade deshalb hätte der Abend alles in allem auch durchaus mehr Publikum verdient gehabt, denn - möglicherweise doch wegen der Wiesn - blieb so mancher Platz unbesetzt. Alle, die den Kabarettabend aber versäumt haben oder gar nicht aufhören wollen zu lachen, können in den kommenden Wochen nochmals die Gelegenheit nutzen, denn der eine oder andere Künstler wird in Kürze auch mit einem Soloprogramm in der Region und beim Schrätzenstaller zu sehen sein.

Linda Rosenberger