Jetzendorf
Grüne fordern Umweltreferenten

Gemeinderat Jetzendorf wählt Leonhard Sedlmeier (PU) erneut zum Vize-Bürgermeister

06.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:24 Uhr
Bürgermeister Manfred Betzin (rechts) vereidigte André Klimsch (von links), Sandra Gamperl, Birgit Brajdic, Tobias Furtmayr und Alexander Endres. −Foto: Ostermair

Jetzendorf - Bei der konstituierenden Sitzung des Jetzendorfer Gemeinderats, die wegen der vorgeschriebenen Corona-Abstandsregelung erneut im Theatersaal der Schule stattfinden musste, fiel die Entscheidung über den Stellvertreter des Bürgermeisters.

Mit 13:3 Stimmen setzte sich hier der bisherige Vize Leonhard Sedlmeier (PU) gegen die Grünenkandidatin Birgit Brajdic durch.

Gemeindechef Manfred Betzin (CSU) schlug seinen bisherigen Stellvertreter Leonhard Sedlmeier auch für die nächsten sechs Jahre vor und begründete dies mit der bisherigen gewohnt guten Zusammenarbeit und der Tatsache, dass Sedlmeier als Ruheständler auch tagsüber verfügbar ist und ihn so gut vertreten könne.

André Klimsch von den neu ins Gemeindeparlament eingezogenen Grünen schlug derweil Birgit Brajdic als Kandidatin für das Amt des Vize-Bürgermeisters vor. "Es sollte eine Frau sein", begründete Klimsch und erklärte, dass die Demokratie von Gegenkandidaten lebe.

In der von den anwesenden Gemeinderäten erfolgten geheimen Wahl konnte sich aber doch Sedlmeier mit 13:3 Stimmen klar durchsetzen. Offenbar hatte außer den beiden Grünen im Gemeinderat ein weiteres Gemeinderatsmitglied aus den übrigen Fraktionen auf die grüne Kandidatin gesetzt. Sedlmeier bedankte sich noch für das entgegengebrachte Vertrauen und erklärte, dass er seine Stellvertreter-Tätigkeit weiterhin gerne mache.

Problemlos ging die Vereidigung der fünf neuen Gemeinderäte über die Bühne, nachdem der Bürgermeister zuvor auf die Frage von Brajdic hin geklärt hatte, was der Unterschied zwischen "schwören" und "geloben" ist. So war es für Tobias Furtmayr (CSU), Sandra Gamperl (SPD), Alexander Endres von der WG Lampertshausen und den beiden Grünen Klimsch und Brajdic klar, Treue dem Grundgesetz der BRD und der Verfassung des Freistaates Bayern zu schwören. Auch auf den Zusatz "so wahr mir Gott helfe" wollte keiner der Gemeinderatsneulinge verzichten.

Bei der Besetzung der Ausschüsse war es das Ziel des Bürgermeisters, dass alle Gemeinderatsfraktionen hier Berücksichtigung finden. Man einigte sich, neben dem Finanz- und Personalausschuss wieder einen Bau- und Umweltausschuss, den Ausschuss für Jugend, Senioren, Kultur, Vereine, Kirche und Soziales sowie wieder einen Rechnungsprüfungsausschuss zu installieren (siehe Kasten).

Klimsch (Grüne) meinte, dass es sinnvoll wäre, auch einen Umweltreferenten zu bestellen, "denn nach der Corona-Krise wird es weiterhin die Umweltkrise geben". In der Gemeinde Jetzendorf gebe nach Ansicht Klimsch durchaus Nachholbedarf in Sachen Umwelt. "Und ich würde mich vor diesem Posten nicht drücken", sagte der Grüne aus Hirschenhausen.

Was Nachholbedarf angeht, widersprach Stefan Gottschalk (WG Lampertshausen) Klimsch mit den Worten: "In den letzten sechs Jahren hat der Gemeinderat schon viel für die Umwelt getan, weil es uns ja alle angeht. "

Wenn man schon einen Ausschuss für Jugend und Senioren hat, sollte man auch einen Umweltreferenten benennen, meinte dagegen Brajdic. Klimsch kam zu dem Schluss, dass die im Gemeindehaushalt vorgesehenen Mittel bei Weitem nicht ausreichen, um notwendige Flächen für Wildtiere und Insekten sozusagen als Gürtel um Jetzendorf zu schaffen. Nachhaltigkeit sei ein Thema, dem sich der Gemeinderat durchaus mehr annehmen sollte.

"Wir sollten jetzt nichts übers Knie brechen", urteilte schließlich Bürgermeister Betzin und bremste die Grünen mit ihrer Forderung insofern aus, dass er vorschlug, sich in einer der nächsten Sitzungen mit dem Thema Umweltreferenten erneut auseinander zu setzen.

PK