Geisenfeld
Monsterkuchen kommt gut an

Bürgerinitiative gegen Gewerbegebiet Ilmendorf Nord informiert am Lichtmess-Markt

04.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:51 Uhr

Geisenfeld (GZ) Das Wetter hat es ihnen nun wirklich nicht gut gemeint. Trotz des dichten Schneefalls haben die Vertreter der Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet Ilmendorf Nord tapfer am Lichtmess-Markt ausgeharrt - und viele Geisenfelder über die angedachte Ansiedlung eines Logistikunternehmens informiert.

Das von der Stadt Geisenfeld und der Stadtentwicklungsgesellschaft lange Zeit im Hintergrund vorangetriebene Projekt hat nicht nur die Ilmendorfer verschreckt. Auch viele Geisenfelder sind umgehend nach Bekanntwerden auf die Barrikaden gegangen. Die Vertreter der BI haben schnell die nötigen Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen. Und auch die Vohburger Stadträte zeigten sich zu weiten Teilen entsetzt über das Vorhaben. Schnell hat sich auch ein Teil des Geisenfelder Stadtrats auf die Seite der Bürgerinitiative geschlagen. Aber eben keineswegs alle, sondern exakt die Hälfte: Und so kommt es am 17. März nun tatsächlich zum Bürgerentscheid, ob das Gewerbegebiet Ilmendorf Nord vom Stadtrat weiter vorangetrieben oder endgültig zu den Akten gelegt werden soll.

"Mitte Februar werden bereits die Abstimmungsunterlagen verschickt", führt Rosi Kammerer aus, die als eine der Unentwegten am Sonntag den Infostand besetzt hat. Mit dem Messer in der Hand steht sie da. Aber natürlich nicht, um mögliche Befürworter der Gewerbegebietsausweisung in die Flucht zu schlagen, sondern lediglich, um den gewaltigen Kuchen anzuschneiden, der vor ihr auf dem Biertisch steht. Schier endlos lang und fast ebenso breit liegt er da, "rechteckig, dunkel und monströs", wie sie anfügt. Obendrauf ein kleines Kirchlein aus Marzipan. "Das soll die Dimensionen der geplanten Monsterhalle verdeutlichen", führt Kammerer aus. "Und die wollen wir unbedingt verhindern."

Zusammen mit Maximilian Ostermeier, Renate Robin, Herbert Kammerer und etlichen weiteren Vertretern der Bürgerinitiative verteilt sie den Kuchen und redet mit den Besuchern. "Also im Vergleich zum restlichen Markt, der nun wirklich nicht gut besucht war, ist bei uns die ganze Zeit eigentlich sehr viel los gewesen", meint Herbert Kammerer. Der Grund dafür sei ganz einfach, ergänzt Maximilian Ostermeier: "Viele Geisenfelder wissen ja noch nicht einmal, wo die Riesenhalle eigentlich hinkommen soll." Die meisten würden denken, dass das bestehende Gewerbegebiet bei Ilmendorf ganz einfach erweitert werde, führt Ostermeier weiter aus. Doch das sei ganz und gar nicht richtig, fällt ihm Renate Robin ins Wort. "Die Halle soll mitten auf die grüne Wiese, in ein regelrechtes Naherholungsgebiet für uns Ilmendorfer hinein."

Die BI-Vertreter haben sich ganz genau über den Plan informiert. Sie haben Karten gezeichnet, Vergleichswerte beschafft, Infos gesammelt - und nicht zuletzt den Kuchen in Auftrag gegeben. "Ein Vohburger Bäcker hat uns da unterstützt", verrät Rosi Kammerer. Und Maximilian Ostermeier fügt lächelnd an: "Unsere Gäste haben ihn ganz gern verspeist. Er scheint ihnen sehr gut geschmeckt zu haben."

Der Kampf gegen die Gewerbeansiedlung ist mit diesem Infostand noch lange nicht beendet. "Das hat sich angeboten, also haben wir uns was überlegt", so Ostermeier. Anfang Februar folgen Flyer, die an alle Haushalte verteilt werden. Für Fragen seien er uns seine Mitstreiter ohnehin offen. "Dann klappt es hoffentlich, dass wir dieses Monster verhindern."

Patrick Ermert