Wolnzach
Für ein kleines Wegegeld

15 Handwerksgesellen auf der Walz machen Station im Wolnzacher Rathaus

07.07.2020 | Stand 02.12.2020, 11:01 Uhr
Gruppenbild mit zwei Damen: Handwerksgesellen auf der Walz besuchten am Dienstag Wolnzach; als das Foto gemacht wurde, holte einer von ihnen gerade das Wegegeld im Rathaus ab. −Foto: Hädrich

Wolnzach - 15 Wandergesellen in ihrer traditionellen Kluft - acht Knöpfe an der Weste für acht Arbeitsstunden am Tag und sechs Knöpfe am Jackett für sechs Arbeitstage pro Woche - haben auf ihrer Walz am Dienstag Station in Wolnzach gemacht.

Im Rathaus wurden sie empfangen, dort baten sie der Tradition entsprechend um ein kleines Wegegeld sowie um den obligatorischen Stempel für ihr Wanderbuch. Nach einem kurzen Wandergruß setzten sie ihre Reise fort. Bemerkenswert: Die 15 Handwerker waren nicht ausschließlich Burschen, vielmehr befanden sich auch zwei Frauen unter ihnen.

Seit den 1980er Jahren erfreut sich die Walz, die Wanderschaft der Gesellen zum Sammeln von Erfahrungen, wieder steigender Beliebtheit - und auch der Frauenanteil wächst langsam, aber stetig. Auch neue Schächte, also Handwerksvereinigungen, wurden gegründet, die entgegen der ursprünglichen Regeln auch Frauen aufnahmen; zudem sind auch Gesellen als so genannte Freireisende unterwegs, ohne einem der Schächte beizutreten. Aktuell liegt der Frauenanteil bei den Wandergesellen bei etwa zehn Prozent.

WZ