Pfaffenhofen
Feuerwehr meistert Großübung

In der Pfaffenhofener Ilmtalklinik proben 125 Einsatzkräfte den Ernstfall

19.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:03 Uhr
Alles im Griff: Bei der Großübung der Pfaffenhofener Feuerwehren in der Ilmtalklinik mussten sich die Einsatzkräfte auch um eine panische Krankenschwester kümmern. −Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (PK) Auf Station zwei der Ilmtalklinik ist ein Feuer ausgebrochen, Patienten und Personal rufen im dichten Rauch verzweifelt um Hilfe. Diesmal war aber alles nur gespielt, jeder Eingeschlossene konnte zügig gerettet und die Großübung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitagabend als voller Erfolg verbucht werden.

Ein Schreckensszenario mit einer besonderen Herausforderung an Menschen und Maschinen steht als Großübung jährlich auf dem Arbeitsprogramm der Pfaffenhofener Feuerwehren. So echt wie möglich sollte der geprobte Ernstfall wieder ablaufen, daher wurden auch die Mitarbeiter der Ilmtalklinik erst kurz vor dem Einsatz informiert. Eingeweiht waren aber einige Azubis, die zusammen mit der Jugendfeuerwehr die hilflosen Opfer mimten - und das zum Teil sehr überzeugend.

Mit 13 Fahrzeugen rückten 125 Kräfte aus Pfaffenhofen und den Ortsteilwehren Tegernbach, Ehrenberg und Uttenhofen zum fiktiven Brand aus, ohne Martinshorn, um niemanden zu beunruhigen. Die Versorgung und Betreuung der geretteten "Patienten" - die meisten von ihnen bettlägerig - war heuer Schwerpunkt der Übung. In der völlig verrauchten Station zwei konnten die 29 Eingeschlossenen schnell gefunden und von den Rettern ins Freie gebracht werden, wo ebenso fix eine Verletzten-Sammelstelle mit einem Zelt eingerichtet wurde. Zurzeit ist die Station übrigens leer: Es werden neue Brandschutztüren eingebaut.

"Ich bin verwirrt", "Ich kann nicht richtig atmen" oder "Ich habe große Angst": Mit vielen Problemen wurden die Ersthelfer konfrontiert, abzulesen auf Schildern, die die "Hilflosen" um den Hals trugen. Ebenso wie die Darsteller machten auch die Betreuer ihre Sache gut und so wurde dem Opfer unter der Rettungsdecke beruhigend zugeredet: "Keine Angst mehr, das wird schon wieder". Eine buchstäblich schwere Herausforderung war die Rettung eines Patienten über die Drehleiter, denn der konnte laut Vorgabe erstens nicht laufen und wog dazu noch 170 Kilo - im wahren Leben bringt das Double von der Jugendfeuer genau 100 Kilo weniger auf die Waage. Das angebliche Schwergewicht wurde ebenso schnell aus der brennenden Station befreit wie seine 28 Leidensgenossen.

Alle in Sicherheit, Brand gelöscht: Nach der knapp einstündigen Übung hatte die Frewillige Feuerwehr ihre Schlagkraft erfolgreich unter Beweis gestellt. Das unterstrichen auch Klinik-Geschäftsführer Ingo Goldammer und Landrat Martin Wolf (CSU), die den Einsatz als Zuschauer verfolgten. Bewährt haben sich auch die neuen Gruppenführer der Löschfahrzeuge, einige noch ganz frisch vom Lehrgang. Es ist Tradition bei den Pfaffenhofener Feuerwehren, dass sie bei Großübungen gleich richtig ran müssen, um Erfahrungen zu sammeln.
 

Tina Bendisch