Pfaffenhofen
Epos in epischer Zusammenarbeit

Deutsch-Serbisches Opernprojekt "Dido und Aeneas"

12.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:41 Uhr
Der Chor des Schyren-Gymnasiums während der Proben zu "Dido und Aeneas": Die Aufführungen in Pfaffenhofen sind Ende September geplant. −Foto: Daubner

Pfaffenhofen (PK) Noch gut zwei Wochen sind Zeit, dann findet die große Premiere statt: Das deutsch-serbische Opernprojekt "Dido und Aeneas" mit Schülern vom Pfaffenhofener Schyren-Gymnasium und aus Valjevo kommt auf die Bühne. Der Kartenverkauf läuft.

Am 27. und 28. September ist es so weit. Nach über einem Jahr Vorbereitung führen Solisten und Chor des Schyren-Gymnasiums Henry Purcells Oper "Dido und Aeneas" im Mehrzweckraum der Georg-Hipp-Realschule auf. Die beiden Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr, Eintrittskarten gibt es noch im Sekretariat des Schyren-Gymnasiums sowie in der Buchhandlung Kilgus. Der Preis beträgt neun Euro für Erwachsene und sechs Euro für Schüler.

Basis für die Oper ist Vergils antikes Epos, die "Aeneis" Auf seiner Flucht aus dem brennenden Troja begegnet Aeneas der Königin Dido in Karthago, die sich in Aeneas verliebt, obwohl sie nach dem Tod ihres Mannes der Liebe abgeschworen hat. Während Didos Gefolge von der neuen Verbindung begeistert ist, schmieden eine Zauberin und deren Hexen den Plan, Dido zu vernichten. Zu diesem Zweck lassen sie Aeneas vom Götterboten Merkur den Befehl erteilen, Dido zu verlassen und Rom zu gründen. Didos Schmerz ist so groß, dass sie aus Verzweiflung stirbt.

In Purcells Oper, die im Jahr 1688 entstand und in Englischer Sprache aufgeführt wird, singen Julia Apel (Dido), Daniel Sauer (Aeneas), Pia Huber (Belinda), Franziska Grüner (Zweite Frau), Eva Kreil (Zauberin), Sarah Heggenstaller (Erste Hexe), Maria Haberhauer (Zweite Hexe), Jonas Brinkmann (Seemann) und Christian Schutte (Geist). Sie treten in der Inszenierung der Pfaffenhofener Schauspielerin Christina Schäfer und in Kostümen von Juliette van den Beld auf.

Eine wichtige Rolle spielt der Chor, der die antike Sage der karthagischen Königin und des trojanischen Prinzen wechselweise als Hofgesellschaft, Hexenchor oder Schiffsmatrosen kommentiert. Die etwa 30 Sänger arbeiten bereits seit März mit Choreographin Elvira Landesberger an einer wirkungsvollen Bewegungsregie, die höfische Elemente mit modernem Ausdruckstanz kombiniert.

Die Opernproduktion hat aber noch eine weitere Besonderheit. Das 18-köpfige Streichorchester wird von der Musikschule der serbischen Stadt Valjevo gestellt. Mit dieser Schule steht der Leiter der Produktion, Stefan Daubner seit etwa zwei Jahren in Kontakt, der über den Pfaffenhofener Verein "Freundschaft mit Valjevo" zustande kam. Zurzeit sind die 37 Pfaffenhofener Schüler und Lehrer in Serbien zu Besuch. Dort wird für die Produktion geprobt und es gibt auch zwei Aufführungen. Das Opernprojekt dient also auch dem Austausch der Kulturen beider Länder und wird vom Bayerischen Kultusministerium, der Bayerischen Staatskanzlei und dem Pädagogischen Austauschdienst der Bundesrepublik dementsprechend unterstützt. Die Schüler wohnen während dieses Aufenthalts in beiden Ländern teilweise in Gastfamilien und besuchen auch den Unterricht vor Ort.