Wolnzach
Eine Adresse im Zentrum

70 neue Wohnungen werden demnächst mitten in Wolnzach gebaut - 35 weitere sind gerade oder fast fertig

28.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:43 Uhr
Kräne auf einer Baustelle. Wie auf diesem Symbolbild, so wird auch in Wolnzach gebaut: Neue Gebäude mit 35 Wohnungen sind gerade fertig geworden, für 70 weitere Wohnungen in vier Wohnbauprojekten rollen demnächst die Bagger an. −Foto: Chrisophe Gateau/dpa

Wolnzach - 105 Wohneinheiten, davon neun bereits bewohnt, für 26 Wohnungen in drei neu gebauten Häusern in Wolnzach können bald die Umzugswagen anrücken, 70 weitere Wohnungen schaffen vier Unternehmer zudem an der Hopfenstraße, an der Hoholt-Pilgrim-Straße, an der Wendenstraße und an der südlichen Preysingstraße. Wohnen in Wolnzach sei mehr denn je gefragt, die Preise für Grund und Boden haben laut Bürgermeister Jens Machold (CSU) auch das Angebot verändert: "Wir können heute nicht mehr nur Einfamilienhäuser anbieten, sondern vor allem auch Wohnungen. Das tun wir."

Wir - ganz bewusst ausgesprochen vom Rathauschef, auch Bauamtsleiterin Doris Schneider tut das, wenn sie von den laufenden beziehungsweise anstehenden Wohnbauprojekten spricht. Warum, das erklärt sie so: "Wir gehen mit den Bauherrn hier Hand in Hand." Alle entweder jüngst abgeschlossenen oder kurz vor Abschluss stehenden Projekte - beispielsweise an der Ingolstädter Straße, der Preysingstraße oder der Glasmühlstraße - und auch jene Projekte, für die der Spatenstich kurz bevorsteht - drei Mehrfamilienhäuser an der Hopfenstraße, zwei Mehrfamilienhäuser an der südlichen Preysingstraße, drei Mehrfamilienhäuser an der Wendenstraße und ein Mehrfamilienhaus an der Hoholt-Pilgrim-Straße - habe man seitens des Bauamtes intensiv begleitet: durch kostenfreie städtebauliche Beratung der Bauwerber, mit dem Ziel einer optimalen Innerortsverdichtung in ortsverträglichem Maß - und mit größtmöglicher Wohnraumausnutzung. "Und zugleich legen wir viel Wert auf Wohnqualität, beispielsweise mit Grünflächen und vorgelagerten Gärten", so Bauamtsleiterin Doris Schneider. "Da wird viel Schönes entstehen."

Alle demnächst umsetzbaren Wohnbauprojekte seien das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit den Bauwerbern. Die Zeiten, in denen eine Kommune wie Wolnzach mehr oder weniger ausschließlich auf Einfamilien- oder Doppelhäuser setzt, seien definitiv vorbei, ergänzt dazu der Bürgermeister. Wohnungen im Zentrum seien gefragt: "Der Druck auf Wolnzach als Wohnort wird nicht weniger", so Machold. Gerade sei zu lesen gewesen, dass beispielsweise die Einwohnerzahlen in Ingolstadt rückläufig seien, es ziehe die Menschen weiter von den Städten auf's Land. "Wir sind deshalb sehr froh über diese Entwicklungen und über das, was hier alles entstehen wird."

Innerortsverdichtung - dazu hat der Markt Wolnzach vor wenigen Monaten auch eine Umfrage durchgeführt. Kernpunkte dabei: Wo gibt es leer stehende oder ungenutzte Häuser, Anwesen, Grundstücke, was stellen sich die Eigentümer vor? Die Resonanz auf diese Umfrage war groß, größer als erwartet. Das hat das Bauamt nach eigener Aussage unter anderem auf Fachtagungen immer wieder gehört. Einen Grund für die vielen Rückmeldungen sieht man im Rathaus auch in der Individualität der verschickten Anschreiben. Doris Schneider: "Wir haben bewusst kein Musteranschreiben benutzt, sondern selbst etwas entwickelt." Dass die Coronalage es unmöglich mache, nun das zu tun, was man eigentlich vorhatte, sei bedauerlich. Schneider: "Wir würden liebend gerne die Gespräche mit den Eigentümern aufnehmen, um zusammen Ideen zu besprechen", sagt sie. Aber Corona drücke auf die Bremse. Ebenso wie zum großen Baugebiet Glandergassleiten, wo Bürgergespräche aufgrund der Situation immer wieder verschoben werden müssten. "Per Video geht zwar viel, aber halt nicht alles", sagt die Bauamtsleiterin. Gerade zur Frage der Innerortsentwicklungen seien Treffen mit den Eigentümern unabdingbar. Wohnqualität. Ein Stichwort auch für ein weiteres großes Projekt, das im Rahmen eines Architektenwettbewerbs - zu zahlen von den Eigentümern - entwickelt wird: "Wohnen an der Wolnzach", auf rund vier aktuell gewerblich genutzten Hektar zwischen Hopfenstraße und Wolnzach sollen Wohnungen in größenmäßig guter Durchmischung entstehen und den Erholungswert der Umgebung - viele gehen hier am Bachlauf gerne spazieren - aufwerten. "Jeder hat etwas davon, wenn etwas Schönes entsteht", ist der Wolnzacher Bürgermeister überzeugt. Anfang Juni könnten die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs präsentiert werden.

WZ

Karin Trouboukis