Scheyern
Ein Juwel in der Ortsmitte

Die Bauarbeiten zum Euernbacher Dorfgemeinschaftshaus sind bald auf der Zielgeraden

30.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:27 Uhr
Auf der Baustelle des Euernbacher Dorfgemeinschaftshauses geht es gut voran. Die Mitglieder des Scheyrer Werk- und Vergabeausschusses machten sich nun unter anderem ein Bild vom Stüberl im Erdgeschoss. −Foto: Lodermeyer

Euernbach - Vor gut einem Jahr war Spatenstich, inzwischen laufen die Arbeiten auf der Baustelle für das Euernbacher Dorfgemeinschaftshaus auf Hochtouren. "Die Innenarbeiten sind schon fast fertig", erklärte Gerhard Zach vom Planungsbüro Wipfler am Montagnachmittag den Mitgliedern des Scheyrer Werk- und Vergabeausschusses, die sich ein Bild vom aktuellen Stand der Dinge machen wollten. Bisher sei man auch gut durch die Pandemie gekommen. "Langsam merken wir ein wenig die Auswirkungen von Corona, es gibt den einen oder anderen Lieferengpass - aber noch geht das", zeigte sich Zach optimistisch.

Im Erdgeschoss ist ein Stüberl geplant, der große Raum ist schon fast fertig. Die Decke muss noch abgehängt werden, der Ausschank fehlt noch. Der neue Parkettboden ist derweil noch zum Schutz mit einem dicken Papier abgedeckt. "Wir haben hier zwei Schienen für mobile Trennwände. Dann kann man das Stüberl später als großen Einzelraum nutzen oder in drei kleine aufteilen, beispielsweise für Schulungen oder Besprechungen", erklärte Zach. Im Erdgeschoss gibt es zudem eine Küche, die gerade noch fertig gefliest wird; auch gibt es entsprechend Toiletten und Abstellräume, dazu das Treppenhaus und einen Aufzug.

Im ersten Stock finden künftig die Schlossschützen ihre Heimat. Der künftige Schießstand ist schon deutlich erkennbar, beispielsweise sind die künftigen Ziele an der Wand schon abzusehen. Wie der Planer erklärt, sind zehn Schießbahnen vorgesehen. Die Decke besteht quasi aus einzelnen Zacken, die jeweils über die gesamte Raumbreite laufen: So können die notwenigen LED-Lampen versteckt eingebaut werden, außerdem werden dort schallschluckende Elemente verbaut. "Die zehn Schießbahnen waren auch ein bisschen ein Thema", sagte Xaver Ostermeier, inzwischen Gemeinderat für die Freien Wähler, in den vergangenen Jahren als Ortssprecher für Euernbach im Gemeinderat. "Aber weil es jetzt zehn sind, sind die Schützen in einen anderen Fördertopf gekommen - und bekommen somit eigentlich für das ganze Geschoss Unterstützung." Für die Schützen gibt es neben dem Schießstand auch Umkleiden, Toiletten, einen Waffenraum und noch einen Aufenthaltsraum neben dem Schießstand, das große Fenster als Verbindung wird hier demnächst eingebaut. "Dann sind die Scheyrer Schützen wohl mal froh, wenn sie hierher kommen dürfen zum Schießen", sagte Pater Lukas Wirth (Bürgerblock) im leichten Scherz - schließlich hatten die Schützen aus dem Hauptort ihr geliebtes Schützenheim vor wenigen Jahren geräumt um Platz zu machen für den Kindergarten, die Sportler sind seitdem im Kellergeschoss untergebracht.

Im Dachgeschoss des Dorfheims ist künftig Platz für die Jugend. "Das ist auch ein sehr schöner Raum", sagt Planer Zach mit Blick auf den Spitzboden. Auch hier ist noch Papier auf dem Boden verlegt, um das Parkett zu schonen. Grundsätzlich fehlen noch Malerarbeiten und die Beleuchtung. Die Euernbacher Jugend will beispielsweise eine Leinwand samt Beamer einbauen, um künftig Filme und anderes zeigen zu können. Auch im Dachgeschoss gibt es Toiletten und Lagermöglichkeiten.

Das zweite Gebäude auf dem Areal der ehemaligen Dorfwirtschaft ist für die Feuerwehr gedacht. Dort kommen künftig Umkleide und Spinde sowie das Feuerwehrauto unter. "Das Feuerwehrhaus ist normiert gebaut, um die Fördergelder für einen Fahrzeugstellplatz zu bekommen", erklärte Ostermeier. Da das aktuelle Einsatzfahrzeug kein Diesel ist, ist bisher keine Absauganlage eingeplant - sollte sich das ändern, könne aber recht unkompliziert nachgerüstet werden, so Planer Zach. Im Außenbereich ist als Verbindung zwischen den beiden Gebäuden der Freisitz mit viel Holzelementen schon gut zu erkennen.

Auch wenn die Coronapandemie den einen oder anderen Lieferengpass verursacht, gibt es für die Euernbacher und die Gemeinde doch einen kleinen Vorteil aus dieser Situation: Da viele Bauarbeiten in diesem Jahr abgeschlossen wurden und noch werden, gilt für diese Gewerbe der reduzierte Mehrwertsteuersatz. "Auf die Fördergelder hat das keinen Einfluss: Für die gilt der Nettobetrag", sagte Zach. Die Gesamtkosten sollen sich laut Planung auf etwa zwei Millionen Euro summieren, die Zuschüsse von EU, für Schützen und Feuerwehr kommen auf etwa 700000 Euro.

clm