Pfaffenhofen
Dörfler setzt sich durch

05.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:25 Uhr

Pfaffenhofen - Die Bunte Koalition im Pfaffenhofener Stadtrat hat sich dem Vernehmen nach geeinigt, wer in den kommenden sechs Jahren stellvertretender Bürgermeister in der Kreisstadt werden soll: Das Bündnis aus SPD, Freien Wählern, Bündnis 90/Die Grünen und ÖDP, das fortgeführt werden soll, will bei der konstituierenden Sitzung am Donnerstag Roland Dörfler (Grüne, kleines Foto) zum Stellvertreter Thomas Herkers (SPD) wählen.

Zuletzt war Dörfler sechs Jahre lang Dritter Bürgermeister - und diesen Posten soll Peter Heinzlmair, zuletzt Fraktionssprecher der Freien Wähler, übernehmen. Auch inhaltlich sind sich die Bunten mittlerweile grün: Nach insgesamt rund 30 Stunden Videokonferenzen soll, wie aus Teilnehmerkreisen zu erfahren war, voraussichtlich heute ein Koalitionsvertrag unterschrieben werden.

Als Opposition wird voraussichtlich auch die CSU Bewerber für den Zweiten und Dritten Bürgermeister aufstellen - wohl wissend, dass sich die Kandidaten der Bunten Koalition einer Mehrheit sicher sein können. "Wir finden aber, dass die CSU dem Wählerwillen nach in der Stadtspitze vertreten sein sollte", sagt der neue Fraktionssprecher Christian Moser. Namen nennt er noch nicht. Aber er selbst gilt als CSU-Spitzenkandidat bei der Kommunalwahl natürlich als wahrscheinlichster Bewerber.

Dass sich die Grünen in Pfaffenhofen erstmals den Posten des ersten Stellvertreters sichern können, hat auch Gründe in der Kreispolitik: Denn mit der Wahl des bisherigen Zweiten Bürgermeisters Albert Gürtner (FW) zum Landrat konnten die Freien Wähler nicht auf das Erstzugriffsrecht ihres Amtsinhabers pochen. Und als dann Max Hechinger als erfahrenster Kommunalpolitiker der Freie-Wähler-Fraktion seinen Hut gar nicht erst in den Ring geworfen hatte, nahmen die Grünen diese Vorlage dankend an. Schließlich lässt sich trefflich darüber streiten, ob nun die stärkste Fraktionsgemeinschaft oder die Einzelfraktion mit den meisten Sitzen im Bunten Bündnis Anspruch auf den Posten hat. Letzteres wären dies nach der SPD, die den Bürgermeister stellt, die Freien Wähler mit fünf Sitzen. Durch ihren Zusammenschluss kommen die Grünen (vier Sitze) und die ÖDP (zwei Sitze) in Summe aber auf ein Mandat mehr.

Letztlich hat sich mit Roland Dörfler offenbar derjenige Kandidat durchgesetzt, der in der Personalfrage mehr Kampfgeist an den Tag gelegt hat - das heißt es jedenfalls aus Parteikreisen. Ganz abgesehen davon, dass Dörfler in seiner Funktion als Dritter Bürgermeister bereits Erfahrung in der Amtsführung sammeln konnte.

mck