Wolnzach
Die Stellvertreter sind gewählt

Josef Schäch (GfW) ist neuer Zweiter und Werner Hammerschmid (SPD) neuer Dritter Bürgermeister

08.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:24 Uhr
Beim Amtseid: Josef Schäch (links) ist jetzt Zweiter und Werner Hammerschmid (rechts) Dritter Bürgermeister des Marktes Wolnzach. −Foto: Rebl

Wolnzach - Josef Schäch (GfW) ist mit 13 Ja-Stimmen von 25 zum Zweiten Bürgermeister gewählt, Werner Hammerschmid (SPD) setzte sich als Dritter Bürgermeister 15 Ja-Stimmen durch. Aufgrund der geltenden Mehrheitsverhältnisse im neuen Wolnzacher Marktgemeinderat war dieses Ergebnis zu erwarten, Überraschungen brachte die konstituierende Sitzung am Donnerstagabend dennoch, denn es gab insgesamt auch vier ungültige Stimmzettel. Bedeutet: Einmal hatten drei Gemeinderäte und einmal einer leer abgegeben.

Eine konstituierende Sitzung ist voller Regularien, dennoch war wenig Routine an diesem Donnerstagabend, der nicht im Rathaus-Sitzungssaal, sondern in der Preysinghalle über die Bühne ging. Dass die Tische wegen der Corona-Pandemie entsprechend weit auseinander stehen mussten und ein Austausch mit dem Nebenmann oder der Nebenfrau deshalb kaum möglich waren, war bekannt. Dennoch wirkte die Szenerie beinahe gespenstisch zu Beginn der Sitzung: Es war mucksmäuschenstill, und selbst, als Bürgermeister Jens Machold (CSU) es allen Anwesenden frei stellte, die bei Betreten vorgeschriebene Mund-Nasenmaske nach eigenem Ermessen abnehmen zu dürfen, weil die Abstandsvorgaben sowohl unter den 30 Zuschauern als auch unter den vollzählig anwesenden 24 Gemeinderäten eingehalten wurden, hätte man weiter eine Stecknadel fallen hören können.

"Wir sind angewiesen, den Verlauf der Sitzung auf ein Minimum zu beschränken und auch in kommender Zeit Sitzungen auf unaufschiebbare Entscheidungen zu begrenzen", leitete der wiedergewählte Amtsinhaber den Abend ein, der nur rund eine Stunde dauern sollte. Ihren Amtseid leisteten danach die neuen Gemeinderäte Simon Zimmermann, Anja Koch und Simon Westermair (jeweils FW), Gaby Cigler (SPD), Jutta Winter (CSU), Josef Siegmund (GfW) und Fabian Röhrich (FDP) - diese sieben mit einem Schwur auf Gott - sowie Birgit Janecek und Ina Steils (jeweils Grüne) in Form eines Gelobungstextes.

In drei Vorbesprechungen mit allen Gruppierungen habe man sich im Vorfeld auf zwei Bürgermeister-Stellvertreter verständigt, nahm Machold dann den zentralen Punkt des Abends in Angriff. "Der Arbeitsaufwand im Markt Wolnzach gibt das auch leicht her", begründete er. Namentliche Vorschläge seien grundsätzlich nicht notwendig, denn gewählt werden könne sowohl als Zweiter als auch als Dritter Bürgermeister ausdrücklich jeder gewählte Gemeinderat. Deshalb waren für beide Wahlgänge Stimmzettel - blau zum Zweiten und grün zum Dritten Bürgermeister - mit allen Namen vorbereitet. Vorschläge gab es trotzdem, wie erwartet schlugen Brigitte Hackl für die GfW Josef Schäch und Astrid Elender für die FW Simon Zimmermann vor. Als dritter Kandidat um das Amt des Zweiten Bürgermeisters brachte sich selbst dann auch noch Max Wallner junior (BGW) ein, nachdem sich seinem Wunsch auf persönliche Vorstellung der beiden vorgenannten Kandidaten niemand sonst anschließen wollte. 13 Stimmen gab es am Ende für Schäch, neun für Zimmermann, keine für Wallner - aber dafür drei ungültige Stimmen. Ungültig deshalb, weil nach Auskunft der Marktverwaltung "der Wählerwille nicht erkennbar" war. Sprich: Die Zettel waren leer abgegeben worden und werden dementsprechend als ungültig gewertet. "Ich biete gerade auch denen, die mich jetzt nicht gewählt haben, eine korrekte Zusammenarbeit an", nahm Schäch die Wahl an.

Gaby Cigler (SPD) schlug als Dritten Bürgermeister Werner Hammerschmid vor, Ina Steils (Grüne) benannte Birgit Janecek, am Ende gab es 15 Stimmen für Hammerschmid (SPD), neun für Janecek (Grüne) - und erneut eine ungültige Stimme; auch Werner Hammerschmid nahm die Wahl dankend an - und leistete danach neben dem neuen Zweiten Bürgermeister Josef Schäch seinen Amtseid. Auch über die Besetzung der Referate und der Ausschüsse hatten die Parteien und Gruppierungen bereits im Vorfeld diskutiert. Die Sitzverteilung erfolgt jeweils nach Proporz, also im Verhältnis zur Sitzverteilung im Gemeinderat. Während Fabian Röhrich (FDP) mit der GfW Schnittmengen fand und dementsprechend von ihr jeweils einen Sitz im Bauausschuss und im Wirtschafts-, Finanz- und Sozialausschuss abgetreten bekam, ist Max Wallner junior (BGW) als zweiter Einzelkämpfer in keinem Ausschuss vertreten. Seine auch via Zeitungsannonce gestartete Suche nach "überlaufenden Marktgemeinderäte/-innen für neue Ausschussgemeinschaft, gegen dauerhaftes Mai-Bock-Freibier" war zumindest bis zum Zeitpunkt der konstituierenden Sitzung nicht von Erfolg gekrönt.

WZ