Wolnzach
Das "Wohnzimmer" soll schöner werden

Umstufung der Straßenzüge ist Voraussetzung für weitere Neugestaltung des Wolnzacher Zentrums

04.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:18 Uhr
Rückblende: Im Juni 2016 wurde der Wolnzacher Rathausplatz gepflastert. Gut zu erkennen im Bildhintergrund ist der Straßenbereich, der nach Umwidmung zur Ortsstraße hin zur Pfarrkirche überplant werden soll. −Foto: WZ-Archiv

Wolnzach (WZ) Wenn Städteplanerin Barbara Hummel vom Rathaus- und Kirchenvorplatz spricht, denn nennt sie das gerne "Das Wohnzimmer von Wolnzach", das demnächst ein neues Gesicht bekommen wird: Nach dem Rathausplatz soll nun auch der Bereich zwischen Rathaus und Kirche neu gestaltet werden. Die Grundvoraussetzung dafür ist am Donnerstag Thema im Gemeinderat, nämlich die Umstufung einiger zentraler Straßen im Ort.

"Damit wir etwas umgestalten können, muss es uns erst einmal gehören." Genau das war beziehungsweise ist mit den Straßen am Marktplatz aktuell noch nicht der Fall, das soll sich allerdings sehr bald ändern, wie Bauamtsleiterin Doris Schneider erklärt: "Die Verhandlungen zum Straßentausch durch unseren Bürgermeister laufen etwa seit Anfang des Jahres."

Viele Monate, viele Gespräche und Ortsbegehungen später ist laut Schneider jetzt alles praktisch in trockenen Tüchern. In guter Kooperation mit dem Landratsamt - namentlich nennt Schneider hier Sachgebietsleiter Arthur Kraus - sowie mit Vertretern der Regierung von Oberbayern und des Staatlichen Bauamts seien die Weichen gestellt - und zwar so: Die Auenstraße werde von der Ortsstraße zur Kreisstraße PAF 10 aufgestuft und im Gegenzug die Preysingstraße von der Kreisstraße zur Ortsstraße abgestuft; die Elsenheimerstraße - bislang ist sie Staatsstraße 2549 - werde bis Einmündung Glandergasse zur Ortsstraße abgestuft, ebenso der Bereich Marktplatz am Rathaus und Schlossstraße bis hinunter zur Ampelkreuzung. Dafür wiederum werde die Hopfenstraße, die bislang Ortsstraße ist, zur Staatsstraße 2549 aufgestuft. Die Umstufungen sollen - so das Ziel des Marktes - zum 1. Januar 2020 greifen, somit könnte im kommenden Jahr das angegangen werden, was schon lange auf der Agenda stehe, so Schneider: "Wir wollen nach dem Vorbild des Rathausplatzes mehr Aufenthaltsqualität im Zentrum schaffen und das auch auf die gegenüberliegende Seite übertragen." Mit "gegenüberliegender Seite" ist die Pfarrkirche gemeint und eben vor allem auch der dazwischen liegende Straßenzug, der - noch - Staatsstraße ist, aber eben bald Ortsstraße sein soll. Pläne zur Neugestaltung des Kirchenvorplatzes gibt es schon lange, realisierbar sei ein Konzept laut Schneider aber eben erst nach Umsetzung des jetzt zu vollziehenden Straßentauschs. Dass man bislang auf Stückwerk zugunsten einer Gesamtüberplanung verzichtet hat, habe gute Gründe: Förderungen seitens der Regierung gibt es laut Bauamt nämlich nicht für bloße Unterhaltsmaßnahmen, vielmehr müsse ein deutlicher Mehrwert - beispielsweise eben ein Gewinn an Aufenthaltsqualität - nachgewiesen sein. Der "Bauabschnitt II" sei auch Gegenstand der Betrachtungen im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (Isek) und eine Herzensangelegenheit von Fachplanerin Barbara Hummel, die das "Wohnzimmer" gerne wohnlicher gestaltet sähe. Auch hat sich laut Schneider auch der Isek-Beirat bereits intensiv mit dem Thema befasst und seine Ideen eingebracht.

Wie die Planungen aussehen, das kann die Öffentlichkeit bei einer Informationsveranstaltung am Samstag, 16. November, 10 Uhr, erleben: Im Sitzungssaal des Rathauses wird Städteplanerin Barbara Hummel die Frage "Das Wohnzimmer von Wolnzach - Wie wichtig ist die Gestaltung des öffentlichen Raums?" erörtern und Ottmar Krix vom Architekturbüro Klaus Immich wird die Entwurfsplanung vorstellen. Die Veranstaltung wird gegen 12 Uhr zu Ende sein.

Karin Trouboukis