Augsburg
Vom Heiligen Geist erfüllt

Der Pfaffenhofener Simon Fleischmann wird in Augsburg zum Priester geweiht

24.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:33 Uhr
Die ersten Glückwünschem: Bischof Konrad Zdarsa gratuliert Simon Fleischmann zu seiner Weihe als Priester. −Foto: Foto: Meier

Augsburg/Pfaffenhofen (PK) Der Pfaffenhofener Simon Fleischmann hat die Weihe zum Priester empfangen. Der feierliche Pontifikalgottesdienst fand am Sonntagnachmittag in Augsburg statt.

Bereits eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes bildeten sich lange Schlangen vor den Eingängen des Hohen Doms. Familien, Freunde und zahlreiche Angehörige sind am Sonntagnachmittag nach Augsburg gekommen, um Simon Fleischmann und zwei weitere Diakone zu sehen. Denn: Gemeinsam mit André Harder aus Krumbach und Tobias Seyfried aus Echsheim wurde der Pfaffenhofener am Sonntag im Augsburger Dom zum Priester geweiht. Bis auf die letzten Kirchenbänke waren die Reihen zum feierlichen Pontifikalgottesdienst gefüllt - es mussten sogar weitere Stühle aufgestellt werden. In den Seitenflügeln konnten die Gläubigen den Gottesdienst auf zwei Leinwänden verfolgen.

Vom Kfz-Mechaniker zum Priester

 


Damit fand am Sonntag ein langer Weg einen Abschluss. "Meine Erziehung war von einem tiefen Glauben geprägt", erzählte der Pfaffenhofener vor der Priesterweihe. Besonders durch "eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus, die durch die regelmäßige Begegnung mit ihm in Gebet, heiliger Messe und Anbetung immer gefestigter wurde." Zwar stand er bereits in jungen Jahren zu seinem Glauben, allerdings fand Fleischmann seinen Weg erst etwas später. Schließlich hat der Pfaffenhofener einen ungewöhnlichen Berufswechsel hinter sich: vom Kfz-Mechaniker zum Priester. Er machte nach seinem Quali eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. Doch dann stellte er sich die Sinnfrage des Lebens: "Was will ich eigentlich auf der Welt?", fragte er sich damals. "Durch den Glauben habe ich die Kraft bekommen, das durchzustehen." Auf dem zweiten Bildungsweg besuchte er das Spätberufenenseminar St. Matthias in Waldram. Anschließend studierte er katholische Theologie in Augsburg und Erfurt. Im Mai vergangenen Jahres bekannte er sich zur Kirche und den Menschen, denen er fortan dienen würde: Er wurde zum Diakon geweiht. Bereits damals von Bischof Konrad Zdarsa.

Nun, ein Jahr später, empfing er beim festlichen Gottesdienst in Augsburg die Weihe zum Priester. Eine halbe Stunde bevor der Gottesdienst begann, zog sich Fleischmann mit den zwei weiteren Diakonen in die Marienkapelle zurück. "Wir haben zusammen gebetet und noch einmal alles durchgesprochen", erzählte er nach der Priesterweihe.

Kurz vor Beginn des Gottesdienstes kam dann trotzdem die Aufregung. Doch er ließ sich die Nervosität nicht anmerken. Andächtig stand er während der Zeremonie vor den Gläubigen: "Ich war ganz erfüllt vom Heiligen Geist." Bei der Vorstellung und der Erwählung der Kandidaten antwortete er auf die Fragen des Bischofs mit einem lautstarken: "Hier bin ich!" Während der Allerheiligenlitanei legte er sich mit den anderen Weihekandidaten zu Boden. Anschließend kniete Fleischmann vor dem Bischof nieder. "Allmächtiger Vater, wir bitten dich, gib diesen deinen Dienern die Würde des Priestertums. Erneuere in ihnen den Geist der Heiligkeit", betete Bischof Zdarsa und legte seine Hand auf. Der Bischof war auch der erste, der Fleischmann gratulierte: Nachdem dem Pfaffenhofener das priesterliche Gewand umgelegt wurde, umarmte ihn der Bischof. Als erste Amtshandlung verteilte Fleischmann bei der Eucharistiefeier die Hostien an die Gläubigen.

Der Gottesdienst war sowohl für Fleischmann als auch für seine Familie sehr emotional: "Meine Schwester war zu Tränen gerührt." Jetzt freut sich der Priester auf seine Primiz in Pfaffenhofen. Am Sonntag, 1. Juli, hält er um 9.30 Uhr seine Primiz in der Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist in Pfaffenhofen. Die Nachprimiz findet eine Woche später, am 8. Juli, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Elisabeth in Augsburg-Lechhausen statt.
 

Samantha Meier