Reichertshofen
Kunst in Zeiten von Corona

Tag des offenen Mosaikateliers und "Kreative im Gespräch" bei Caroline Jung gut besucht

15.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:33 Uhr
  −Foto: Vogl

Reichertshofen - In den September verschoben hat die Reichertshofener Mosaikkünstlerin Caroline Jung heuer den Tag des offenen Mosaikateliers der Deutschen Organisation für Mosaikkunst (Domo) in ihrem Garten.

 

Die Veranstaltung fand zum achten Mal statt.

Bei strahlendem Sonnenschein erwartete die Besucher ein reiches Rahmenprogramm: Gastaussteller waren Silke Rimatzki aus Ilmmünster (Polka Dots), Ivonne Ziemer aus Rohrbach (Schmuckdesign), Simson Johann aus Manching (Vogelhäuschen und Insektenhotels), Ingrid Kreidenweis aus Geisenfeld (Malerei und Keramik), Vanessa Strasser aus Ingolstadt (Shining Soul und Makramee) sowie Leonhard Hemm aus Reichertshofen (Gartenstelen). Natürlich mussten einige Corona-Regeln befolgt werden - aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

Zum ersten Mal stellte Rimatzki in Jungs Garten aus. Sie fertigt große Kunst aus kleinen Punkten. Über die Gelegenheit, während der Corona-Beschränkungen auszustellen, hat sie sich sehr gefreut: "Viele meiner Stammkunden haben die Möglichkeit auch genutzt und sind gekommen, da man ja sonst keine Gelegenheit hat. " Im Zuge der Krise wurden sämtliche Kunsthandwerksmärkte abgesagt. Die Lokation bei Jung im Garten findet Rimatzki "total schön. Und das Wetter passt auch. Was will man mehr? "

 

Jung selbst plauderte im Rahmen der Veranstaltung "Kreative im Gespräch" vom KUS aus dem Nähkästchen. Sie verriet unter anderem, wie sie zur Mosaikkunst gefunden hat: Mit einer zerschlagenen Tasse fing alles an. Jung blickte auf ihren Werdegang zurück, wie ihr Weg von den ersten Arbeiten im Kelleratelier hin zu einer international agierenden Mosaikkünstlerin verlief.

Gut gelaunt berichtete sie auch über Höhen und Tiefen, machte den Anwesenden Mut, trotz schwerer Zeiten an die eigene Berufung zu glauben. Interessiert lauschte das Publikum auch den Erfahrungen von Auslandsreisen der Künstlerin, die sie in Länder wie Chile und Indien geführt hatten. In der Corona-Krise sei sie zu sich selbst gekommen, ergänzte Jung. Ihr aktuelles Projekt ist ein Lebensbaum an ihrem Haus, an den Blätter aus aller Welt gefügt werden.

Natürlich hatten die Künstler während der von Beate Laux moderierten KUS-Veranstaltung auch Gelegenheit zum Austausch. Top-Thema war natürlich die Auswirkung der Pandemie. Kunstschaffende berichteten über Verdienstausfälle, die nicht anderweitig kompensiert werden konnten. Thematisiert wurde natürlich auch der Wegfall der Märkte. Eine Künstlerin fände mehr Unterstützung durch die Städte und Gemeinden schön: Man könnte auf Wochenmärkten doch auch ein bis zwei Tische für Künstler zur Verfügung stellen, meinte sie. Auch KUS-Vorstand Johannes Hofner interessierte sich dafür, wie die Künstler die schwierige Corona-Zeit gemeistert hatten.

Auf reges Interesse stieß auch der Mosaiktisch, an dem Interessierte Jung-Schülern beim Mosaiken zusehen oder selbst aktiv werden konnten. Caroline Jung stand natürlich mit Rat und Tat zur Seite. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Krise konnte sich die Künstlerin über zahlreiche Besucher freuen. "Die Veranstaltung war super erfolgreich mit 185 Gästen an zwei Tagen. " Sogar aus Rosenheim, vom Ammersee und aus Nürnberg waren Besucher da. "Viele Pfaffenhofener haben die Veranstaltung genutzt, auch aus Schrobenhausen und Neuburg kamen Gäste. Ich bin total zufrieden", freute sich Jung.

PK