Wolnzach
Es geht zu den Urnen

Coronakonzept für die Wahl der vier zu bestimmenden Ortssprecher im Gemeindebereich Wolnzach steht

09.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:38 Uhr
In geheimer Wahl werden die Ortssprecher für die vier Wolnzacher Ortsteile Niederlauterbach, Oberlauterbach, Haushausen und Eschelbach bestimmt. −Foto: Kappeler/dpa

Wolnzach - In etlichen Kommunen sind sie schon gewählt, in Wolnzach noch nicht. Wegen der Unsicherheiten in Zusammenhang mit den Coronabeschränkungen, so heißt es aus dem Rathaus, haben die Ortssprecherwahlen hier noch nicht stattgefunden, jetzt aber steht das Konzept: Die Ortsversammlungen für Haushausen, Eschelbach, Oberlauterbach und Niederlauterbach finden im Freien statt, die Wahlurnen werden jeweils in Gebäuden stehen und mit einer Einbahnregelung sollen direkte Begegnungen der Wähler dort vermieden werden.

Manche haben sie noch vor den Sommerferien bestimmt, beispielsweise in der Nachbarkommune Geisenfeld wurden die sechs zu wählenden Ortssprecher in geeigneten Hallen und Hofstellen gewählt. Auch in der Stadt Pfaffenhofen stehen nun alle Vertreter fest, zuletzt gewählt wurde am letzten Septemberdienstag für Tegernbach mit Langenwiesen, Gumpersdorf, Göbelsbach, Weyern, Wasenstatt und Einödshof - unter freiem Himmel.

So soll es jetzt auch im Markt Wolnzach geschehen, wobei nicht nur die Frage, wie Ortsversammlungen im Oktober unter freiem Himmel überhaupt abzuhalten sind, die Marktverwaltung beschäftigt, auch mussten laut Gemeindegeschäftsführer Markus Rieder alle organisatorischen Planungen genau abgestimmt werden. Nicht nur mit dem Landratsamt, sondern auch mit der Regierung von Oberbayern, die diese Anfrage wiederum an das Innenministerium weitergab. "Wir müssen hier absolut auf Nummer sicher gehen", so der Gemeindegeschäftsführer. Nicht nur, weil die Sicherheit der Bevölkerung ganz oben stehe, sondern auch, weil man damit rechnen müsse, dass die Einhaltung der geltenden Coronavorgaben peinlich genau kontrolliert werden. Gerade in Wolnzach.

Nun aber steht ein Konzept, das - zumindest für den Moment - alle Regelungen berücksichtigt. Vier Ortssprecher sind im Gemeindebereich Wolnzach bekanntermaßen zu bestimmen und zwar für die Ortsteile, die nicht durch einen Gemeinderat vertreten sind. Für Oberlauterbach stellt sich der bisherige Ortssprecher Engelbert Schretzlmeier zur Wiederwahl, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigt. Damit folge er nicht nur der Bitte seiner Partei, der CSU, sondern auch einem persönlichen Wunsch: "Es ist mir schon ein Anliegen, die jetzt schon seit Jahren laufende Dorferneuerung bei uns auch zu einem Ende bringen zu können."

Auch Georg Pichlmaier (FW) möchte wieder kandidieren - für sein Heimat-Wahllokal Haushausen, dazu gehören auch Kemnathen, Thongräben und Siegertszell. Er sagt: "Die direkte Beteiligung an der Kommunalpolitik mit zum Teil schwierigen Entscheidungsprozessen war sehr interessant." Nicht zu unterschätzen sei der Zeitaufwand, der für eine gute Vorbereitung notwendig sei. Ob es neben den beiden bisherigen Ortssprechern noch weitere Interessenten für dieses Amt gibt, wird sich an den jeweiligen Wahlabenden zeigen. Die Ortsversammlungen dazu finden jeweils im Freien statt, die Wahlkabinen allerdings sind laut Gemeindegeschäftsführer Markus Rieder in den jeweiligen Gebäuden installiert: "Das ist so geregelt, dass die Wähler auf der einen Seite den Raum betreten und auf der anderen Seite wieder hinausgehen können." Man richte sozusagen eine Einbahnregelung ein, um direkte Begegnungen von Wählern vermeiden zu können.

Neu zu wählen ist für diese Legislaturperiode auch ein Ortssprecher für Niederlauterbach, nachdem der langjährige CSU-Gemeinderat Max Weichenrieder aus Stadelhof bei Niederlauterbach mit dieser Kommunalwahl aus dem Gremium ausgeschieden ist.

Auch für Eschelbach steht ein Urnengang an, die Situation in diesem Ortsteil ist besonders, denn: Nach dem Unfalltod des Eschelbacher CSU-Gemeinderats Sepp Brummer im November 2014 hatte es für ihn als Eschelbacher Ortsvertreter keinen Nachfolger gegeben, also keinen Namensvorschlag für einen möglichen Eschelbacher Ortssprecher. Nun aber soll jemand bestimmt werden, der Termin für die Eschelbacher Versammlung steht. "Wir gehen davon aus, dass es Namensvorschläge geben wird", sagt Gemeindegeschäftsführer Markus Rieder. Dass es aus seinem Heimatdorf die Bereitschaft des Einsatzes für die Kommunalpolitik durchaus gibt, sieht Rieder auch durch die Tatsache belegt, dass es aus Eschelbach Kandidaten für die Kommunalwahl gegeben hat - und zwar auf den Vorschlagslisten der CSU und der Freien Wähler.

Gleich vier Bewerber hatten sich aus Niederlauterbach als Gemeinderäte beworben - zwei auf der Liste der CSU, jeweils ein Kandidat beziehungsweise eine Kandidatin auf Listen der FDP und der GfW.

Mit dem Ausscheiden von Thomas Stockmaier (fraktionslos) aus dem Marktgemeinderat ist aktuell zwar auch kein Bewohner des Ortsteils Gosseltshausen Teil des Gremiums, vertreten ist dieser Ortsteil dennoch: Neu gewählt als Gemeinderat wurde im März Josef Siegmund (GfW) aus Starzhausen, das mit Gosseltshausen ein Wahllokal bildet.

WZ

Karin Trouboukis