Pfaffenhofen
Entschleunigung auf der A9 und tapfere Blümchen

PK-Aktion: Leser aus dem Landkreis Pfaffenhofen machen sich gegenseitig Mut

01.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:37 Uhr
Die Enkelkinder von Monika Klesse aus Ilmmünster, Sophia (4 Jahre) und Lena (3 Jahre) haben Bilder, „die Mut und Kraft schenken sollen, in dieser schweren Zeit“ gemalt. −Foto: Monika Klesse

Pfaffenhofen - In Zeiten der Krise blicken wir mit unseren Lesern hoffnungsvoll in die Zukunft, und zwar mit der PK-Leseraktion "Mutmacher". Zahlreiche Beiträge haben uns schon erreicht, in denen unsere Leser auf ganz unterschiedliche Weise andere aufmuntern:

Malen gegen schlechte Laune: Auch die Kleinen sind aktiv geworden: Sophia (4) und Lena (3) haben sich viel Mühe gegeben und für andere Regenbögen und Sonnen gemalt.

Eine Blume mit Symbolkraft: Für Doris Kleinholz aus Langweid ist das kleine Stiefmütterchen (siehe Bild), dass sich "trotz aller Widrigkeiten" in einer kleinen Felsspalte eingenistet hat, ein Zeichen für Mut und Hoffnung.

"Entschleunigung pur" : So nennt die Giegenhausenerin Karin Kieferl ihr Bild der leeren Autobahn am Samstag Nachmittag. In Giegenhausen schätzt man solche Momente besonders, bekanntlich kämpften die Bewohner jahrelang für eine Lärmschutzwand, die nun doch nicht kommt. Für Kieferl hat die Krise deshalb nun auch einen positiven Nebeneffekt: Die vorübergehende Stille auf der Autobahn, "ein Nachmittag wie Ostern und Weihnachten zusammen", schreibt Kieferl.

"Morgenstund hat Gold im Mund" zitiert Leserin Gudrun Lemle aus Manching/Westenhausen ein altes Sprichwort und lässt uns an ihren Spaziergängen teilhaben: "Jeden Morgen erfreut sich mein Herz beim Gassigehen an der Schönheit der Natur. Wenn die Sonne aufgeht, verwandelt sich das Himmelszelt in eine farbige Leinwand und erstrahlt in den unterschiedlichsten Rottönen. Begleitet wird dieser Augenschmaus von Vogelgezwitscher und dem Krähen des Gockels von Bauer Plank, der seine Hühnerschar zum Ausrücken animiert. Über den Feldern liegt noch leichter Dunst, der sich durch die wärmenden Sonnenstrahlen langsam verflüchtigt. An unserem Weiher angekommen, sehe ich regungslos auf einem Bein verharrend einen Graureiher stehen, der nach einem Fischhäppchen Ausschau hält. Zwei Schwäne ziehen einsam ihre Kreise auf spiegelgleichen Oberfläche des Sees. Die Palmkätzchen sind bereits verblüht. Als Krönung erspähe ich in der Nähe des Baches ein Rudel Rehe, bestehend aus zwölf hellbraunen Tieren, von welchen vereinzelt der Spiegel herüberblitzt. Lauschend halten sie beim Äsen inne und schauen scheu in unsere Richtung. Kurz darauf senken sich ihre Köpfe und das Frühstück wird friedlich fortgesetzt. Bei unserer Rückkehr sitzt auf dem Giebel des Hauses Frau Amsel, trällert fröhlich ihr Frühlingslied und ich bin randvoll mit Glücksgefühl, aufgetankt in der Natur. Die Corona-Krise ist von positiver Stimmung überlagert und meine teils aufkeimenden Ängste sind im Keim erstickt. Da fällt mir auch eine alte indianische Weisheit wieder ein, die so gut in diese Zeit zu passen scheint:

Ein alter Indianer sitzt mit seinem Sohn am Lagerfeuer und spricht: ,Mein Sohn, in jedem von uns tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist böse. Er kämpft mit Neid, Eifersucht, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Angst, Überheblichkeit und Egoismus. Der andere Wolf ist gut. Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.´ Der Sohn fragt: ,Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?´ Der alte Indianer schweigt eine Weile. Dann sagt er: ,Der, den du fütterst.´"

Wer auch schöne Momente hat, die anderen Mut machen, kann seine Texte, Videos oder Fotos mit Namen, Wohnort und einer Beschreibung gern an redaktion@pfaffenhofe nerkurier.de schicken. Wir veröffentlichen die schönsten Beiträge in unregelmäßigen Abständen.

dbr