Pfaffenhofen
Coronafälle am Schyren-Gymnasium und in Hög

Sechstklässler positiv getestet, Kontaktpersonen müssen in Quarantäne - Auch Sonnenkindergarten ist betroffen

22.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:31 Uhr
Malerisch gelegen ist der Sonnenkindergarten Hög. Hier gab es am Sonntag den ersten Coronafall. −Foto: Konze

Pfaffenhofen/Hög - Im Landkreis Pfaffenhofen gibt es zwei neue Coronafälle an Bildungseinrichtungen. Am Pfaffenhofener Schyren-Gymnasium wurde ein Sechsklässler positiv getestet, im Sonnenkindergarten Hög eine Mitarbeiterin. Die Kontaktpersonen müssen jetzt in Quarantäne. Am Gymnasium sind das die Klassenkameraden des betroffenen Kindes sowie weitere Mitschüler aus dem Sport- und Religionsunterricht, der zum Teil klassenübergreifend stattfindet. Im Höger Kindergarten muss eine der drei Gruppen komplett zu Hause bleiben.

 

Aktuell befindet sich im Landkreis außerdem nur noch eine Gruppe des Hohenwarter Kindergartens Sankt Wolfoldus in Quarantäne. Weitere aktive Fälle seien am Landratsamt derzeit nicht bekannt, verlautete die Sprecherin Regina Brummer.

Laut Schulleiter Dietmar Boshof wurde der Gymnasiumsfall am Wochenende bekannt, die Quarantäne gilt bis einschließlich kommenden Montag. "Die Schüler werden jetzt getestet, ich habe aber noch keine Ergebnisse", sagte er am Dienstag gegenüber unserer Zeitung. Lehrer müssen Stand jetzt nicht in Quarantäne. Unter den Eltern herrscht jetzt laut Boshof natürlich eine große Unsicherheit. So habe es Anrufe gegeben, wie der Unterricht in der Quarantänezeit abläuft. "Aber wir haben eine abgeklärte Elternschaft", sagt Boshof. Brummer berichtet zudem, dass es laut Gesundheitsamt bei der Ermittlung der Kontaktpersonen keine Probleme gegeben habe. "Da hat die Routine gut gegriffen, die Abläufe scheinen zu passen."

Bürgermeister Michael Franken (JWU) beschreibt die Umstände, die zum Fall im Sonnenkindergarten Hög geführt haben. Hier wurde dem Personal eine freiwillige Reihentestung empfohlen. "Vergangenen Donnerstag haben sich alle sieben Personen testen lassen. Am Sonntag kam die Nachricht: Eine Mitarbeiterin ist positiv." Damals ging es allen Getesteten gut, es gab keine typischen Symptome. Am Freitag hatte die betroffene Person dann aber leichte Grippeerscheinungen. Laut Franken sind alle anderen Erzieherinnen und Pflegerinnen negativ getestet. Zur Sicherheit wurden alle am Dienstag erneut getestet. "Wir wollen hundertprozentige Sicherheit. Am Ende der Woche wissen wir Bescheid."

Nun ist die Gruppe, in der die Mitarbeiterin aktiv war, bis einschließlich 1. Oktober in Quarantäne. Laut Landratsamtssprecherin Brummer müssen die Kinder als Kontaktpersonen der ersten Kategorie diese 14 Tage daheim bleiben. "Da hilft auch kein negativer Test." Die Gemeinde, Träger des Kindergartens, hat laut Franken den Eltern empfohlen, ihre Kinder ebenfalls testen zu lassen.

Nach Angaben des Gesundheitsamts wurden in einem ersten Schritt die Eltern der Kinder aus der betroffenen Gruppe informiert, in einem zweiten die Eltern der beiden anderen Gruppen des Kindergartens. Hier setzt die Kritik eines betroffenen Elternteils ein. "Wir wurden am Sonntagnachmittag informiert, dass unser Kind in der betroffenen Gruppe ist. Wir sind dann zu Nachbarn, von denen wir wissen, dass deren Kinder auch im Kindergarten sind. Dort hörten wir aber, dass sie vom Kindergarten schon über eine Stunde früher informiert wurden." Dies stößt auf Kritik: "Wären wir früher, theoretisch auch vom Kindergarten, informiert worden, wären wir nicht zu den Großeltern gefahren. Das Risiko hätte es nicht gebraucht." Und wenn schon kritisiert wird, legt die Person, die anonym bleiben möchte, nach: "Beim Abholen und Hinbringen haben nicht alle Erzieherinnen und Pflegerinnen eine Maske auf. Und es kommen auch Eltern, die ihre Kinder ohne Mund-Nasen-Schutz abholen." Für eine Stellungnahme war die Kindergartenleitung gestern nicht zu erreichen.

Laut Franken waren am Dienstag weniger Kinder im Kindergarten. Die Vermutung liegt nah, dass Eltern ihre Kinder vorsichtshalber daheim gelassen haben. Da die Kinder nun nicht zu Oma oder Opa dürfen, wenn ihre Eltern berufstätig sind, müssen die Mamas und Papas einen Weg finden. Brummer: "Die Eltern müssen ihren Arbeitgebern sagen, dass sie Kontaktpersonen sind. Mancher Arbeitgeber wird dann vielleicht empfehlen, daheim zu bleiben."

Franken ist zufrieden, dass das Hygienekonzept in dieser Einrichtung, so wie in allen anderen auch, bisher gegriffen hat: "Alle anderen Personen sind negativ getestet." Dieser Fall ist für Franken auch Anlass, zu betonen, wie wichtig es ist, sich an Hygienekonzepte zu halten. "Wir dürfen nicht nachlässig werden. Wie schnell kann es den ganzen Kindergarten, die Gemeindeverwaltung oder einen Betrieb treffen."

PK