Ilmmünster
Schnelles Surfen in Ilmmünster

Gemeinde treibt Breitbandausbau zusammen mit Telekom voran - Mehr als 30 Mbit für jedes Haus

05.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:50 Uhr

Ilmmünster (PK) Die Zeiten, in denen sich manche Ilmmünsterer im Schneckentempo durchs Internet bewegen mussten, neigen sich dem Ende zu. Der Gemeinderat hat am Dienstag beschlossen, den digitalen Ausbau weiter mit Hochdruck voranzutreiben.

Nach aktuellem Stand können sämtliche Haushalte im Hauptort Ilmmünster theoretisch ohne Probleme beim Internetsurfen Datenraten in einem Bereich jenseits der 30 Mbit pro Sekunde erreichen. "Für einzelne Ortsteile und Höfe galt das bislang aber noch nicht", sagte Bürgermeister Anton Steinberger (CSU) bei der Sitzung am Dienstagabend. Daher hat sich die Gemeinde dazu entschlossen, den weiteren Breitbandausbau in den noch unterversorgten Gebieten nach dem laufenden Förderprogramm der bayerischen Staatsregierung anzugehen.

Die Vorplanungen hat in den vergangenen Monaten die Firma Corwese übernommen, für die nun Roland Werb im Gemeinderat den entsprechenden Bericht erstattete. Das Büro fragte zuletzt auch mögliche Partner ab, die für die Gemeinde den technischen Ausbau vornehmen könnten. "Die Nachfrage war nicht gerade riesig", meinte Steinberger nun. "Ehrlich gesagt: Nur die Deutsche Telekom hat ein ernsthaftes Interesse bekundet. " Der Branchenprimus hat daher von den Räten nun auch einstimmig den Auftrag erhalten, die kleinen Ortsteile Unterdummeltshausen und Ilmried sowie die Häuser an der nördlichen Gemeindegrenze zu Reichertshausen mit schnellem Internet zu versorgen. "Wir haben den Grundsatzbeschluss, den Ausbau ausschließlich mittels Glasfaserkabel vorzunehmen", erläuterte Steinberger weiter. So erfolgt der Ausbau mit Hilfe der FTTH-Technik, bei dem Glasfaser bis ins Haus verlegt wird.

Die Gesamtsumme für die doch erhebliche Investitionsmaßnahme liegt bei rund 611000 Euro. Laut dem Angebot der Telekom entsteht dem Unternehmen eine Deckungslücke in Höhe von 483000 Euro. Davon übernimmt der Freistaat Bayern durch sein Anreizprogramm 60 Prozent. " Wir bleiben unter dem Strich auf Kosten in Höhe von 193228 Euro sitzen, die wir gerne übernehmen, um die Gemeinde fit für die digitale Zukunft zu machen", führte Steinberger aus.

Bei der FTTH-Technik ist es unter dem Strich möglich, weitaus höhere Bandbreiten als 100 Mbit/Sekunde zu erreichen. Bis es für die Haushalte aber soweit ist, können noch bis zu zwei Jahre ins Land ziehen. "Die Kosten werden auf zwei Jahre aufgesplittet", so der Bürgermeister weiter. Denn von heute auf morgen kann die Telekom die Ausbaumaßnahme nun auch wieder nicht angehen. "Das wird sich ein wenig hinziehen", so Steinberger. Sobald der Förderbescheid der Regierung vorliegt, könnte es eigentlich losgehen. "Vor Oktober wird es aber kaum soweit sein."

In diesem Jahr gehen die Bauarbeiten sicher nicht komplett über die Bühne. Also wird es 2019 munter damit weitergehen - und vermutlich erst 2020 enden. Diesen Teilausbau sehen die Ilmmünsterer zwar als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem allumspannenden Glasfasernetz. Aber noch nicht als das Finale.

"Wir haben einen fertigen Masterplan in der Schublade ", meint der Bürgermeister. Demnach soll die ganze Gemeinde, also natürlich auch Ilmmünster selbst, langfristig mit einem Glasfasernetz ausgestattet werden. "Wir verlegen bei jeder Baumaßnahme Leerrohre, um irgendwann ganz Ilmmünster mit Glasfaserkabeln zu bestücken", nennt Steinberger den gemeinsam ersonnenen Plan. "Das ist zwar teuer, bringt die Gemeinde aber voran."

Patrick Ermert