Pfaffenhofen
"Das gab es noch nie in Deutschland"

Bauhöfe verschiedener Gemeinden aus dem Landkreis versammeln sich zum gemeinsamen Anlegen einer Grünfläche

26.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:57 Uhr
Josephine Djabri
Bei heißen Temperaturen arbeiten die Mitarbeiter der Bauhöfe unermüdlich Hand in Hand. −Foto: Djabri

Pfaffenhofen (PK) Wenn die Sonne so runter brennt, wie vergangene Woche, möchte man sich doch am liebsten ein schattiges Plätzchen suchen und sich, wenn möglich, von der Hitze fernhalten.

Doch Mitarbeiter von 15 kommunalen Bauhöfen hatten sich bei über 30 Grad versammelt, um vom Pfaffenhofener Stadtgärtner Mario Dietrich zu lernen. Im Workshop wurde ihnen gezeigt, wie man öffentliche Grünflächen pflegeleicht und bienenfreundlich anlegt.

Die Mitarbeiter der Städte und Gemeinden wurden im Rahmen der Initiative "Pfaffenhofen soll blühen"eingeladen. Und zwölf der 19 Gemeinden des Landkreises Pfaffenhofen sind der Einladung gefolgt, außerdem noch drei weitere Kommunen aus umliegenden Landkreisen. "Das gab es noch nie in Deutschland, dass sich Bauhöfe aus verschiedenen Gemeinden zu so einem Workshop versammelt haben", freute sich Cornelis Hemmer von der Initiative "Deutschland summt".

Im theoretischen Teil des Workshops wurde den Teilnehmern unter anderem von Manfred "Mensch" Mayer die Wichtigkeit des Artenschutzes nahegelegt. Im weiteren Verlauf gaben die Referenten Mario Dietrich und Siegfried Plank den Gemeinden Tipps, wie Kommunen entgegenwirken können.

Während des praktischen Teils demonstrierten die Mitarbeiter der Pfaffenhofener Stadtwerke an Beeten entlang der Michael-Weingartner-Straße die richtige Vorgehensweise beim Bepflanzen. Doch die Besucher des Workshops waren nicht nur Zuschauer - jeder packte mit an.

Zu Beginn waren die Beete nur mit Sand gefüllt. Auf diese Schicht kam eine zehn Zentimeter dicke Schicht aus Kompost. "Wir verwenden gedämpften Kompost, denn der ist frei von keimfähigen Samen und Wurzelbeikräutern, wie Ackerwinde und Quecke", sagte Dietrich. Nach getaner Arbeit wird auf den Kompost noch dekorativer Split aufgebracht, damit aufkeimendes Unkraut leicht entfernt werden kann. Außerdem diene der Split der Wasserregulierung und sorge dafür, dass Unkrautsamen, die auf das Beet fliegen nicht direkt auf dem Kompost zu keimen beginnen, so Hemmer.

Die Blumen, die in das Beet gesetzt werden, sollen optisch etwas her machen und pflegeleicht sein - aber auch die Anordnung ist wichtig. "Man muss darauf achten, wie groß die Pflanzen werden, wann sie blühen und welche Farbe ihre Blüten haben werden", erklärte Dietrich, bevor er die Mitarbeiter der Stadtwerke die Pflanzen anordnen ließ. "Blumen mit derselben Farbe sollten natürlich nicht nebeneinander stehen. " Die Pflanzen, die besonders groß werden, sollen außerdem an die Seite des Bürgersteigs angesetzt werden, weil die großen Pflanzen an der Straßenseite immer wieder von Autos angefahren würden.

Der Workshop sei bei den Bauhöfen "insgesamt sehr positiv" angekommen, so Hemmer. Auch Brigitte Höfner, Gärtnerin aus Wolnzach, sprach ein Lob aus: "Die Veranstaltung hat mich zum Nachdenken angeregt. Wenn ich die Möglichkeit bekomme, werde ich die Tipps das nächste Mal gleich umsetzen. "

Josephine Djabri