Pfaffenhofen
Pirat unterstützt Pater

29.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:47 Uhr
  −Foto: Piratenpartei Bayern

Pfaffenhofen (PK) Für kontroverse Diskussionen hat das Machtwort gesorgt, mit dem der Cellerar des Klosters Scheyern, Pater Lukas, letztlich die Teilnahme des AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber beim Promi-Hopfazupfa im klösterlichen Prielhof verhinderte (PK berichtete mehrfach).

Mittlerweile hat sich zwar die erste Aufregung gelegt, doch Reinhold Deuter (kleines Foto), seines Zeichens Landtagskandidat der Piraten, schaltete sich jetzt dennoch in die Diskussion ein, da es seiner Ansicht nach inzwischen "um Grundsätzliches im Politikverständnis geht".

In seiner Stellungnahme wirft der Piraten-Kandidat die Frage auf, ob man denn "Mitleid mit dem armen Bundestagsabgeordneten Huber" haben müsse. Deuter: "Zumindest will er diesen Eindruck erwecken. Aber wer hat Mitleid mit mir? Ich als Landtagskandidat der Piraten wurde nicht einmal zum Hopfenzupfen eingeladen. " Deswegen habe er aber kein großes Wehklagen darüber angestellt, dass er diskriminiert worden sei, obwohl ihn eine Einladung sicher gefreut hätte. Doch in Deutschland gelte immer noch das sogenannte Hausrecht "und das bedeutet, dass der Hausherr anschaft und nicht ein AfD-Politiker. " Das sei auch gut so, urteilt Deuter, denn: "Was wäre, wenn es Herrn Huber einfallen würde, einfach mal bei jemandem vorbeizuschauen und sich dann zu beschweren, wenn er nicht im Wohnzimmer sitzen darf? Wer wäre da begeistert? Ich nicht und für mich als Pirat ist die Unverletzlichkeit der Wohnung ein wichtiges Grundrecht. "

Lukas Wirth verdiene jede Unterstützung für sein Verhalten als Mönch, betont Deuter. Es sei sein gutes Recht, wie das von jedem anderen auch, politisch im Gemeinderat aktiv zu sein. "Oder sind wir schon wieder so weit, dass man missliebige Meinungen verbieten will", fragt Deuter. Er habe zwar garantiert andere politische Ansichten als Pater Lukas, akzeptiere diese aber, denn die Demokratie lebe von der Meinungsvielfalt. Abschließend wirft Deuter die Frage auf, ob die Aktion des AfD-Abgeordneten vielleicht in einem größeren Zusammenhang stehe: "Hat nicht die AfD auf ihrem Parteitag in Augsburg zum Austritt aus den Amtskirchen aufgerufen? Werfen nicht immer wieder AfD-Politiker den Kirchen vor, die christlichen Werte zu verraten? " Foto: PK-Archiv