Scheyern
Brüder und Schwestern aus nah und fern

Zum Tag der Benediktiner kommen gut 120 Ordensleute im Kloster Scheyern zusammen

12.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:59 Uhr
Abt Barnabas (Foto links) vom Kloster Ettal hielt die Festpredigt. Der Tag der Benediktiner drehte sich außerdem um den Austausch unter den angereisten Ordensleuten (Foto rechts). −Foto: Kollmeyer

Scheyern (wok) Im Rahmen der 900-Jahr-Feier des Klosters Scheyern ist das vergangene Wochenende ganz im Zeichen der Benediktiner und Ordensleute gestanden: Gut 120 Ordensbrüder und -schwestern aus den bayerischen Benediktinerabteien, aber auch aus Südtirol und Neuburg bei Wien, sowie Vertreter benachbarter Ordensgemeinschaften kamen am Samstag zu einem besonderen Festgottesdienst in der Basilika zusammen.

 


Neben den vielen auswärtigen Gästen, die zum Teil auch schon einige Tage früher angereist waren und im Kloster übernachten konnten, war der Gottesdienst auch mit Gläubigen aus Scheyern und Umgebung sehr gut besucht. Hauptzelebrant und Prediger war der gewählte Repräsentant der bayerischen Benediktiner, Abtpräses Barnabas Bögle, der in seiner Predigt auf das Johannes-Evangelium einging - genauer gesagt auf das letzte Kapitel, in dem Judas Jesu verraten und Petrus Jesu nach dessen Festnahme geleugnet hatte. Diese Ereignisse hätten sich in der christlichen Kirche tief eingegraben und zeigten, dass die Menschen schwach seien, so der Abt des Klosters Ettal. Doch Jesu habe ihnen verziehen. Und in heutiger Zeit würden viele Menschen, auch Ordensleute, Überlegungen anstellen, sich aus der Kirche aufgrund der Skandale zurückzuziehen. Auch das habe Jesu bei vielen seiner Jünger erlebt. Er stelle die Frage: "Wollt ihr auch weggehen? " Petrus habe auf die damalige Frage mit einer Gegenfrage geantwortet: "Herr, wohin sollen wir denn gehen? " Und er habe die Frage selbst beantwortet, so der Zelebrant: "Wir bleiben bei Dir und der Kirche, auch wenn Dein Köper geschändet und durchbohrt ist, aber erst musst Du bei uns bleiben". Abtpräses Barnabas mahnte deshalb, die Frage von Jesu in heutiger Zeit nicht zu überhören.

 

Der Festgottesdienst wurde unter der Leitung des Kirchenmusikers Martin Seidl musikalisch begleitet von Basilikachor und -orchester mit der "Spatzenmesse" von Mozart sowie Kompositionen des Musikers Rudolph di Lasso, die dieser seinerzeit dem Abt des Scheyrer Klosters gewidmet hatte.

Nach der heiligen Kommunion und einem Sektempfang trafen sich alle Gäste im Wittelsbacher-Saal zum gemeinsamen Essen, dem sich ein Rundgang durch die aktuelle Ausstellung anschloss. Der Tag der Benediktiner und Ordensleute endete mit einer gemeinsamen Vesper in der Basilika.