Neuburg
Drei Chefärzte und ein neuer Name

Umstrukturierungen im Neuburger Krankenhaus - Urologen hören als Belegärzte auf

07.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Geschäftsführerin Ulrike Kömpe und KJF-Pressemann Raphael Doderer zeigen Logo und Kliniknamen - die neue Version. −Foto: Rein

Neuburg (r) Die Neuburger Kliniken durchlaufen Veränderungen, die Geschäftsführung spricht auch von "Aufbruch". Drei neue Chefärzte für drei Sparten sollen kommen und die Abteilungen weiter gestärkt werden. Der Träger erneuert auch Internetauftritt, Logo und Namen. Das Haus heißt jetzt KJF Klinik Sankt Elisabeth.

"Wir sind eins", sagt Pressesprecher Raphael Doderer zur Namensänderung und zum "Markenrelaunch". Der neue Träger Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg (KJF) wolle die Geschlossenheit des Verbundes betonen, zeitgemäß auftreten und im Wettbewerb bestehen. Ein neues "Bewerbermangement" gehöre dazu, um kompetente Fachkräfte zu gewinnen.

"Wir bewerben uns sozusagen bei den Bewerbern", so Doderer. Bei einer Einsteigermesse in München seien kürzlich drei Assistenzärzte für Neuburg gewonnen worden, so Geschäftsführerin Ulrike Kömpe. Derzeit suche man händeringend nach Kinderkrankenschwestern, acht bewährte Schwestern im Haus seien schwanger geworden.

Die Umstrukturierungen in Krankenhaus und Kinderklinik Neuburg sollen nicht zu Lasten der Pflege gehen. Die gute Pflege war bisher ein Markenzeichen der bis Juni 2017 vom Orden St. Elisabeth geführten Kliniken. Das werde so bleiben, "denn unsere Pflege macht vieles wett, was vielleicht an technischen Dingen fehlt", so Ulrike Kömpe. Für die Mitarbeiter gelte der Tarifvertrag der Caritas. Krankenhaus, Kinderklinik und "KJF Ärztliches Praxiszentrum Sankt Elisabeth" (Ärztehaus II) beschäftigen über 800 Mitarbeiter. 2019 kommen neue dazu. Für die chronisch überlastete Gastroenterologie ist ein neuer Chefarzt eingestellt worden, er beginnt im Januar. Zum 1. April tritt ein neuer Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe seinen Dienst an. Die Stelle ist seit dem spektakulären Abschied des Vorgängers verwaist. Der Träger KJF will die stark frequentierte Notaufnahme aufrüsten und dafür ebenfalls einen Chefarzt einstellen.

Nach zehn Jahren haben die niedergelassenen Urologen Dr. Eberhard Stark und Dr. Jasmin Hodzic zum Jahresende 2018 ihre Belegarzttätigkeit am Neuburger Krankenhaus gekündigt. Nach dem Auszug aus den gemieteten Räumen im Ärztehaus II war das Verhältnis offenbar zu sehr belastet. Die Klinik bemüht sich jetzt um eine Hauptabteilung für Urologie, will aber weiter auf die beiden Praxisärzte "zugehen".

Die Medikamente besorgt sich das Haus nicht mehr über die frühere Brüder-Apotheke, sondern über den zentralen Einkauf in Augsburg. Das bestehende Zentrallager in Neuburg werde nicht aufgelöst, sondern lediglich flächenmäßig verkleinert, so Geschäftsführerin Ulrike Kömpe. Und sie zeigt sich als Anhängerin der eigenen Krankenhausküche: "Sie liefert jeden Tag 700 Essen in allen Variationen. Wir sind froh, dass wir sie haben."

Kritische Anmerkungen über neuen "Kostendruck" im Haus sieht die Geschäftsführung als weitgehend unbegründet an. Der "Einbindungsprozess" in den KJF-Verbund bringe Änderungen und Anpassungen mit sich, aber letztlich dienten sie der Stärkung des Standortes. "Wir bleiben uns als konfessionelles Haus treu", versichert Raphael Doderer. Werte und Seelsorge bedeuteten ein wichtiges Fundament.

Neuburg gehört zur KJF Augsburg mit 6000 Mitarbeitern, darunter 500 Auszubildenden, in 80 Einrichtungen. Der christliche Verband zählt hier zu den größten Anbietern in Bayern. Als Rechtsform für die Kliniken Neuburg und Augsburg wird 2019 die gemeinnützige GmbH gewählt.