Posse unter Aufsicht

28.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:08 Uhr

Zu "Personalkosten müssen runter" (DK vom 27. November): Es ist schon erstaunlich zu beobachten, wie sich Bürgermeister und Werkleiter im Grenzbereich zwischen Lüge und Schönreden die Wirklichkeit zurechtbiegen.

Ist es denn ein völlig normaler Vorgang, wenn man externe Wirtschaftsprüfer holen muss, um einem Professor für Betriebsmanagement und BWL darauf hinzuweisen, dass er gemessen an der Wirtschaftskraft seines Betriebes deutlich zu viel Personal beschäftigt? Natürlich ist das kein Beinbruch, auch wenn man sich vor Augen hält, was diese Eskapaden kosten, und geradezu lächerlich gegenüber den angeblichen Verfehlungen, mit denen man Anfang des Jahres erfolglos die fristlose Kündigung einer unbequem kritischen Leiterin der Buchhaltung begründet hat. Was sind schon ein paar Millionen Euro hin oder her in einem Land in denen Kassiererinnen wegen unterschlagener Pfandbons im Wert von ein paar Euro fristlos gekündigt werden? Hier geht es ja nicht um das Geld einer Privatfirma, sondern nur um das Geld der Bürger, die diese Eskapaden in den nächsten Jahren mit um die 150 Euro pro Jahr zusätzlichen Kosten für die ohnehin schon vergleichsweise teuere Energie in Form von Strom und Gas finanzieren. Treu sind sie, die Neuburger, die ihren Strom jetzt immerhin selbst erzeugen. Wer stellt schon die Frage ob das wirtschaftlich Sinn macht oder dem Umweltschutz dient? "Alles halb so schlimm. " Das wäre ein guter Titel für die Provinzposse, die unter Aufsicht des mit Ausnahme der Stadträte Haninger und Bartoschek überforderten Werkausschusses seit ein paar Jahren in den Stadtwerken zur Aufführung kommt, und für die unsere Neuburger willfährig in den nächsten Jahren mit steigenden Preisen für Strom und Gas Eintrittsgeld bezahlen werden.

Norbert Specht, Neuburg