Neuburg
Stadt will Christkindlmarkt sichern

OB und Verkehrsverein verhandeln - 6000 Besucher trotzen dem miserablen Wetter

09.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Die Alphornbläser mit Hans Dünstl geben ihr Bestes für die Stimmung am Schrannenplatz. −Foto: Rain

Neuburg (r) Mit Orkanböen und Regenschauern lieferte das Wochenende nicht gerade die Einladung für den Besuch einer der vielen Weihnachtsmärkte. Die Bilanz des 28. Christkindlmarktes in der Neuburger Altstadt fiel dennoch ordentlich aus.

Etwa 4000 Besucher fanden den Weg zum Karlsplatz und ins Schloss, schätzt Friedhelm Lahn, Vorsitzender des Verkehrsvereins "Freunde der Stadt Neuburg". Die nostalgische Variante der derzeit drei Neuburger Weihnachtsmärkte hat an Beliebtheit nichts verloren. Diesmal gab es keine Massen und ausreichend Platz.

Die überraschende Kündigung des Verkehrsvereins, den Christkindlmarkt ab 2019 nicht mehr zu organisieren, soll nicht das letzte Wort sein. "Uns ist nichts anderes übriggeblieben", begründet Vereinschef Friedhelm Lahn die schriftliche Absage an den Oberbürgermeister. Der Verein rutsche mit dem Markt immer mehr ins Minus, mit den Einnahmen der Standgebühren könne man "nicht einmal die Stromkosten begleichen." Transport und Montage der Hütten, Anbringen der Beleuchtungsketten - alles müsse der Verein in Eigenregie übernehmen.

"Wir werden eine Lösung finden." Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hat Gespräche mit den Vereinsvertretern vereinbart, um den Christkindlmarkt in Zukunft zu sichern. Auf dieses besondere Angebot vor der prächtigen Altstadtkulisse wolle die "Eventstadt" Neuburg nicht verzichten. Die Kündigung sei "ziemlich überraschend" gekommen. Er verkenne auch nicht, so der OB, dass hinter der Organisation des Marktes (und des Schlossfestes) viel ehrenamtliche Arbeit stecke. Der Christkindlmarkt beschränkt sich auf zwei Wochenenden. Vor allem Sonntagnachmittag, als sich das Wetter etwas beruhigt hatte, zog der Besuch kräftig an. Er galt insbesondere den Konzerten in der Hofkirche, der Krippenschau im Stadtmuseum und der "Weihnachtswerkstatt" im Rathausfletz. Warme Stuben und Glühweine waren also gefragt.

Alphornklänge der Dünstl-Truppe und natürlich die Stimme von Moderator Klaus Benz erklangen am unteren Weihnachtsmarkt am Schrannenplatz. Er hat vor allem abends sein Stammpublikum, besonders bei der Zwischenziehung der "Goldlose". Von 50.000 Losen der Sozialverlosung sind übrigens 30.000 bereits verkauft.
Auf dem Campingplatz des Donauruderclubs kämpft der "Bling-bling-Markt" der Gebrüder Gashi gegen das miserable Wetter. Es gibt Livemusik und Lagerfeuer zum Aufwärmen. Mehrere hundert Gäste kauften sich Samstagabend einen Imbiss von den Food-Trucks. Es könnte besser laufen, das Wetter passe nicht, so Bajram Gashi, "aber wir ziehen das durch."