Weichering
Sonnenstrom von der grünen Wiese

Energie für 200 Haushalte: In Weichering ist der zweite Solarpark in Betrieb gegangen

18.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr
Startschuss für den zweiten Solarpark in Weichering: Andreas Klier (l.), Geschäftsführer der Firma Anmuar, und Bürgermeister Thomas Mack nahmen die Anlage per Knopfdruck symbolisch in Betrieb. −Foto: Janda

Weichering (sja) Da lacht das Investorenherz: Pünktlich zur Inbetriebnahme des neuen Solarparks in Weichering am Freitagvormittag hat sich das Wetter von seiner besten - also sonnigsten - Seite gezeigt. Rund 850000 Euro hat die Ingolstädter Firma Anumar in die Anlage investiert. Diese liefert nun für mindestens 20 Jahre umweltfreundlich erzeugten Strom für etwa 200 Haushalte.

Für Bürgermeister Thomas Mack stellt der Solarpark Weichering II, so der offizielle Name der Anlage, einen wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Energiewende dar. "Die ist mittlerweile zwar etwas in Vergessenheit geraten, für uns war das allerdings Hauptantrieb bei der Genehmigung", so der CSU-Politiker. Rund ein Jahr ist vergangen seit der Weicheringer Gemeinderat mit der Aufstellung eines Bebauungsplans den Grundstein für das Projekt gelegt hat. Mit Abschluss des aufwendigen Verfahrens ist aus dem Ackerland eine Fläche für Photovoltaik geworden. Ein Prozess, der freilich nicht jedem gefällt. Vor allem aus der Landwirtschaft seien kritische Stimmen gekommen, so Mack. "Doch das Grundstück war vom Zuschnitt her ohnehin nicht ideal", gibt er zu bedenken. Daher waren zuletzt von einem Hektar nur etwa 0,7 bewirtschaftet.

Für Andreas Klier, Geschäftsführer der Investorenfirma, stellt das Areal unweit des Weicheringer Wasserwerks den idealen Standort dar. "Er ist sonnenreich", erklärte er mit Blick nach oben. "Außerdem stören wir hier niemanden." Tatsächlich befindet sich der Solarpark nicht nur mehrere Hundert Meter vom nächsten Wohnhaus entfernt. Die Paneele stehen obendrein auf dem ohnehin recht unattraktiven Standort direkt neben der Bahnlinie. Von dort aus wandert der Strom zum Einspeisepunkt beim Wasserwerk. Rund 750000 Kilowattstunden sollen künftig pro Jahr von Weichering aus ins Netz fließen. Das entspricht laut dem Fachmann in etwa dem Bedarf von 200 Haushalten.

Abgeschlossen sind die Überlegungen des Unternehmens damit aber noch nicht. Zunächst soll es eine eigene Betreibergesellschaft für den Solarpark mit Sitz in Weichering geben - samt der Möglichkeit für Bürger, sich an der Anlage zu beteiligen. Gleichzeitig soll dadurch auch Gewerbesteuer in die Kassen der Gemeinde strömen. Geld, das die Kommune derzeit gut brauchen kann.

Zwei weitere Anlagen entstehen derzeit im nördlichen Kreisgebiet. Beim Rennertshofener Ortsteil Kienberg hat der Bau bereits begonnen, in Neuburg läuft am Standort bei Rödenhof noch die Genehmigung. Gleichzeitig hat Klier die Hoffnung nicht aufgegeben, entlang der B16 etwas zu realisieren. Wie berichtet, hatte eine Studie der TH Ingolstadt ergeben, dass durch Solaranlagen ein beträchtlicher Lärmschutz möglich ist.