Neuburg
Schöne Tage am Großen Belt

Neuburger Delegation besucht das dänische Nyborg und sein Mittelalterfest

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
  −Foto: Fotos: Rüdiger Vogt

Neuburg (r) Nyborg in Dänemark ist einen Besuch wert - mit diesem Fazit ist eine kleine Neuburger Delegation aus der Ostseestadt zurückgekehrt. Das dänische "Neuburg" hat zu einem Mittelalterfest geladen, für das man sich Anregungen beim Neuburger Schlossfest geholt hatte.

Bürgermeister Rüdiger Vogt, Stadträtin Elfriede Müller und Ehemann Fritz schauten sich in Nyborg um, "allein die Gastfreundschaft war schon herausragend", berichtet der Bürgermeister. Kollege Kenneth Muhs, Bürgermeister von Nyborg, empfing die Neuburger im Rathaus. Er spricht gut Deutsch, man tauschte Geschenke und Grundsätzliches über beide Städte aus. Stadtrat Peter Wagner und Tourismuschefin Sanne Hoffensetz-Andresen, beide schon in Neuburg zu Gast, kümmerten sich sehr um die Neuburger.

Nyborg liegt im Osten der Insel Fünen am Großen Belt. Die Stadt hat mit Umland 32 000 Einwohner und besitzt eine große Geschichte. So stammt Christian II. der König von Dänemark, Norwegen und Schweden aus Nyborg. Er ist 1481 im Nyborger Schloss geboren worden. Handel und Schiffsverkehr spielten eine wichtige Rolle. Der Fährhafen von Nyborg ist allerdings seit der Eröffnung der Storebælt-Brücke vor 20 Jahren außer Betrieb. Die Neuburger segelten auf einem 110 Jahre alten Oldtimer in den Nyborg-Fjord hinaus und bestaunten die Insellandschaft der Ostsee. Nyborg liegt auch an der dänischen Hauptverkehrsachse, die per Straße und Eisenbahn Kopenhagen mit Fünen und Jütland verbindet.

Zum Mittelalterfest gehört ein bunter Umzug mit Kostümträgern und Musik, ein Ritterturnier mit Stuntman und ein ausgedehnter Handwerker- und Händlermarkt. Letzterer sei noch umfangreicher als beim Schlossfest, so Bürgermeister Rüdiger Vogt. Insgesamt habe ihm das Nyborg-Fest sehr gut gefallen, "es verläuft ruhiger und es gibt kein Gedränge." Nur das kredenzte Alt-Bier "war nicht so nach unserem Geschmack." Eine Kneipentour ("Pub Growl") durch Denkmalgebäude mit Ausschank gehörte zum Fest. Das Schloss als Wahrzeichen Nyborgs ist derzeit wegen einer Generalsanierung eingerüstet. Angeblich kostet das Projekt 80 Millionen Euro.

Auffallend sei gewesen, dass die Festivitäten abends rasch ausklingen "und Stille in der Stadt einkehrt", so Elfriede Müller. Man habe den Gastgebern zu mehr Aktivitäten geraten: "Wir schicken ihnen mal den Fanfarenzug hinauf." Das habe man auch dem Reporter der Zeitung "FynesStiftstid+onde" gesagt, der ein umfassendes Interview mit den Neuburgern gemacht hat.

Mit einer Einladung zum nächsten Schlossfest 2019 verabschiedeten sich die bayerischen Gäste vom dänischen Nyborg. Die Fußball-WM habe nach dem Ausscheiden Dänemarks keine große Rolle mehr gespielt, hat Bürgermeister Rüdiger Vogt beobachtet. Dafür tauchte er auf der Rückfahrt in Kopenhagen in ein großes Jazzfestival mit vielen Straßenkonzerten ein.