Rain (DK) Das dürfte auch für das Personal im Dehner-Blumen-Hotel in Rain eine Premiere gewesen sein: Zur Aufführung kam dort die Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauss - und zwar zu viert als Operette in kleinen Bissen.
Regisseur Franz Garlik hat damit eine Meisterleistung vollbracht und seine Inszenierung für die Fledermaus für eine Quartettbesetzung umgeschrieben. Die vier Sänger in der Besetzung mit Lauren Francis, Franz Garlik, Ben Maier und Aneta Liepina spielten dabei zahlreiche Doppelrollen. Das Auditorium erlebte 90 Minuten lang feinen Gesang und lustige Dialoge, etwa als Rosalinde (Lauren Francis) von den anwesenden Frauen wissen möchte, wie sie das mit ihren Liebhabern machen. Die Besetzung mit den vier hochkarätigen Sängern und schönen Kostümen war eine Augenweide.
Es war also in mehrfacher Hinsicht eine besondere Aufführung. Der dritte und vierte Teil spielte sich nicht auf der Bühne, sondern mitten im Publikum ab. Dadurch waren die einzelnen Stimmen noch Intensiver wahrzunehmen. Außerdem gab es zwischen den kulturellen Gängen auch vier kulinarische. Musikalisch glänzte am Piano die in Berlin lebende Corinna Söllner. Sie hat das Auditorium gleich mehrfach miteinbezogen. Es gab am Ende viel Applaus für die Akteure.
Zum Inhalt: Gabriel von Eisenstein (Franz Garlik) muss eine Arreststrafe wegen Beleidigung einer Amtsperson antreten. Da befolgte er gerne den Rat seines Freundes Dr. Falke (Ben Maier), sich in der Nacht vorher, beim Prinzen Orlofsky zu amüsieren. In Wirklichkeit hat Falke vor, sich für einen früheren Streich Eisensteins zu revanchieren. Beim Maskenball trifft er auf sein Stubenmädchen Adele (Aneta Liepina), die mit dem Kleid seiner Frau auftaucht und umwirbt dort seine eigene (maskierte) Frau Rosaline. Der Verehrer von Rosalinde, Alfred, ist aufgrund von Verstrickungen vorher an Stelle von Eisenstein ins Gefängnis gewandert. Vom Champagner angeheitert erzählt Eisenstein vor allen Gästen, wie er einst Falke blamierte, als er ihn für ein Fledermauskostüm nach einem Maskenball dem Spott der Marktfrauen und Gassenbuben aussetzte. Doch als Eisenstein am folgenden Morgen das Gefängnis betritt, stellt er fest, dass er der "Rache der Fledermaus" zum Opfer gefallen ist.
Wie Regisseur Garlik ankündigt, sind weitere Aufführungen der "Fledermaus zu viert" geplant, unter anderem auf der Insel Föhr, in Kelheim auf einem Ausflugsschiff und im Schwarzwald. Auch eine Wiederholung in der Region Ingolstadt ist angedacht.
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