Neuburg
Die VR-Bank zieht auf den Berg nach Kreut

Baustart für Sechs-Millionen-Neubau Kundenzentrale bleibt in der Luitpoldstraße

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr
Auf geht's zum Spatenstich: Vorstand, Planer und Architekten eröffnen die Baustelle in Kreut. Die Genossenschaftsbank errichtet ein modernes Verwaltungsgebäude und will Anfang 2019 vom Schrannenplatz umziehen. −Foto: Rein

Neuburg (r) "Es ist vollbracht." 25 Jahre nach dem Aus für die Tillykaserne bewertet Oberhausens Bürgermeister Fridolin Gößl die Umwandlung in einen Standort für Büros, Handwerk und Wohnen als gelungen. Neueste Errungenschaft ist der künftige Verwaltungssitz der Volks/Raiffeisenbank.

Neuburg (r) "Es ist vollbracht." 25 Jahre nach dem Aus für die Tillykaserne bewertet Oberhausens Bürgermeister Fridolin Gößl die Umwandlung in einen Standort für Büros, Handwerk und Wohnen als gelungen. Neueste Errungenschaft ist der künftige Verwaltungssitz der Volks/Raiffeisenbank.

Am Donnerstag war Spatenstich für den Sechs-Millionen-Euro-Bau. Er entsteht dreigeschossig als Bürohaus mit einem angefügten Schulungsraum (180 Plätze). Die Bank hat sich in Kreut 20 000 Quadratmeter Grund und damit Optionen für Erweiterung gesichert. Das Projekt führt der "Deutsche Genossenschaftsverlag eG" als Auftragnehmer aus.

Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant, danach ziehen 50 bis 60 Mitarbeiter vom Schrannenplatz auf den Berg um. Dieser zweite Standort der Volks/Raiffeisenbank Neuburg-Rain sei reines "back office", so Vorstandschef Werner Halbig. Das heißt, die Genossenschaftsbank verlegt die Verwaltung nach Kreut. Der Kunde steuert weiterhin die RV-Bank in der Luitpoldstraße an. Vertrieb und Vorstand bleiben ebenfalls in der "Alten Post". Das Gebäude werde "rundum ertüchtigt", so Direktor Roland Gieß. Während dieser Bauzeit konzentriert die Bank alle Geschäfte auf dem Donauwörther Berg.

In Kreut entsteht die VR-Bank direkt neben der nagelneuen Residenz der VIB Vermögen AG. Die erfolgreiche Neuburger Immobiliengesellschaft (103 Objekte im Wert von einer Milliarde Euro) steht noch auf Neuburger Grund. Die RV-Bank gehört zu Oberhausen. Das freut Bürgermeister Fridolin Gößl: "Wir bedanken uns für diese bedeutende Investition." Die Gewerbesteuer wird künftig in seine aufstrebende Gemeinde gehen. Landratsstellvertreter Alois Rauscher gratulierte zu "einer mustergültigen Entscheidung". Sie stärke den Standort und entspreche der zunehmenden Digitalisierung. Der Bankkunde der Zukunft erledige seine Geschäfte online.

Die zentrale Anlaufstelle bleibe in der Stadt, so Aufsichtsratschef Ludwig Schlosser, "außerdem führen wir unsere Filialen im Umland weiter." Für Mitarbeiter aus Rain rückt der Arbeitsplatz näher an den Heimatort. Das bestehende Bankgebäude am Schrannenplatz wird komplett abgerissen. Ein umfassender Neubau für Gewerbe und Wohnen ist geplant. Die VR-Bank realisiert ihn zusammen mit einem bayerischen Projektentwickler. Wenn die Verträge unterzeichnet sind, werde man darüber informieren.

Den Verwaltungsbau in Kreut übernimmt die Augsburger Baufirma Geiger. Neben 70 Parkplätzen oben plant der Bauherr ein unterirdisches Parkdeck und auf dem Dach Photovoltaik ein. Der Bank gehört auch ein altes Kasernengebäude. Es soll später saniert und wohl vermietet werden.

Die Unterkunft für Rekruten ist als letzter Teil der Tillykaserne übriggeblieben. 1992 hatte der damalige Verteidigungsminister Volker Rühe die Schließung verfügt. 1994 verabschiedete sich die Heimatschutzbrigade mit einem letzten Appell. 1997 gründete sich die Tilly Verwertungs GmbH mit Oberhausen, Neuburg, dem Landkreis und privaten Gesellschaftern. Die "Konversion" begann.