Neuburg
Der Hochschul-Traum nimmt Gestalt an

Forschungs- und Graduiertenzentrum in Neuburg eröffnet "Sensationelle Entwicklung"

11.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Der Präsident persönlich schenkt ein: Prof. Walter Schober eröffnet mit OB Bernhard Gmehling und den neuen Professoren Uwe Holzhammer und Peter Bayer (v.l. im linken Bild) die neue Hochschuleinrichtung im Neuburger Studiencenter (rechts). - Foto: r

Neuburg (r) Die Hochschule ist endgültig in Neuburg angekommen: Stadt und TH Ingolstadt eröffneten gestern das Forschungsinstitut für erneuerbare Energien in der Altstadt. Am Montag folgt der Start des "Integrationscampus" mit den Staatssekretären Bernd Sibler und Johannes Hinterberger.

Neuburg (r) Die Hochschule ist endgültig in Neuburg angekommen: Stadt und TH Ingolstadt eröffneten gestern das Forschungsinstitut für erneuerbare Energien in der Altstadt. Am Montag folgt der Start des "Integrationscampus" mit den Staatssekretären Bernd Sibler und Johannes Hinterberger.

Beide Einrichtungen arbeiten unabhängig voneinander, die gemeinsame Klammer ist die Hochschule Ingolstadt. Sie will Zug um Zug einen starken Ableger für Forschung und Lehre in Neuburg etablieren. Grundlage ist der Beschluss der bayerischen Staatsregierung, universitäre Einrichtungen zu regionalisieren. Dank der Unterstützung von Ministerpräsident Horst Seehofer ist Neuburg zum Zug gekommen. Für den Aufbau stellt der Freistaat 500 000 Euro bis 2020 zur Verfügung.

Das Forschungszentrum ist im Studiencenter gegenüber der "Aussicht" untergebracht. Zwei neue Professoren treten an, um Schwung und Inhalte in die Einrichtung zu bringen. Professor Uwe Holzhammer nimmt sich insbesondere der Energiesystemtechnik an, Prof. Peter Bayer ist spezialisiert auf Geothermie. Beide pendeln zwischen Ingolstadt und Neuburg und planen "stark praxisorientiert" mit der Wirtschaft und der Kommune zusammenzuarbeiten.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling lud die Wissenschaftler sofort ein, beim Ausbau der Nahwärme durch die Stadtwerke ihre Kompetenz beratend einzubringen. Mit dem Start des Forschungs- und Graduiertenzentrums gehe ein Traum der Stadt Neuburg in Erfüllung. Zusammen mit dem Integrationscampus sei die Entwicklung "fast sensationell", bedankte sich der Oberbürgermeister bei TH-Präsident Prof. Walter Schober.

Der Präsident gab das Kompliment zurück. Er betonte, dass der TH sehr an der Neuburger Filiale gelegen sei. Der Sparte Energie nehmen sich neben den beiden Professoren noch die Technologiefeldleiter Dr. Matthias Philipp und Dr. Jaime Rivera an, "in fünf Jahren wollen wir einen Personalstand von 15 Mitarbeitern haben." Zunächst werde in Neuburg vorwiegend Forschung stattfinden, es folgten aber auch Seminare und Kolloquien für Studenten. Labortechnik und andere Hardware findet sich im Studiencenter nicht, "eigentlich ist die Stadt das Labor", sagt Prof. Wilfried Zörner, Leiter des Instituts für neue Energiesysteme der TH. Diesem Institut ist die Neuburger Filiale angegliedert.

Darüberhinaus nimmt das Graduiertenzentrum in Neuburg seine Arbeit auf. Es widmet sich den Zielen der Doktoranden, von denen derzeit 78 Anwärter in der TH Ingolstadt arbeiten. Die Hochschule nutzt dabei ein Verbundsystem mit Universitäten. Zusammen mit Dr. Elvira Mauch ist Professor Christian Facci zuständig für das Neuburger Zentrum, er ist wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für angewandte Forschung.

Neben all den Neuerungen mit ehrgeizigen Zielen läuft die bisherige akademische Weiterbildung im Neuburger Studiencenter (vorwiegend an Wochenenden) weiter. Nur der angestrebte Studiengang für Immobilienmanagement ist mangels Studenten nicht zustande gekommen.