Kleinhohenried
München unterstützt Stiftung beim Depotbau

Regierungskoalition in München will 650000 Euro in den Erhalt der kulturhistorischen Sammlung im Donaumoos beitragen

09.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:41 Uhr
Das Haus im Moos in Kleinhohenried: Auf der Fläche beim Rosinger Hof, derzeit oft als Parkplatz genutzt, könnte ein neues Museumsdepot entstehen. −Foto: Haßfurter/Frank/Janda, DK-Archiv

Kleinhohenried - Geldsegen für das Haus im Moos: Die Landtagsfraktionen von CSU und Freien Wählern wollen der Donaumoos-Stiftung Mittel in Höhe von 650000 Euro bescheren. Das Geld soll in den Bau eines Museumsdepots in Kleinhohenried fließen.

Die Planungen der beiden Regierungsfraktionen, die am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in München verkündet worden sind, lösten in Neuburg-Schrobenhausen großen Jubel aus. Immerhin stehen für die Errichtung eines zukunftsfähigen Depots für die riesige kulturhistorische Sammlung aus dem Donaumoos etwa zwei Millionen Euro an Kosten im Raum. Die Stiftung als Träger der Exponate mit dem Landkreis, dem Bezirk Oberbayern sowie den drei Donaumoos-Gemeinden Karlshuld, Königsmoos und Karlskron als Mitglieder könnte das anstehende Projekt nur mit größter Mühe stemmen.

Zu verdanken ist dieser satte Zuschuss aus München, den der Landtag nun als Teil des diesjährigen Haushalts beschließen soll, den beiden hiesigen Abgeordneten. Roland Weigert (FW) und Matthias Enghuber (CSU) hatten in den vergangenen Wochen in ihren Fraktionen für das Projekt geworben und auf die Bedeutung der Sammlung hingewiesen. Immerhin gelten die Exponate aus der Zeit der Besiedlung und zunehmenden Bewirtschaftung des größten Niedermoores in Süddeutschland als weltweit einzigartig. Die Exponate gelten als weltweit einzigartig, was Fachleute längst belegt haben.

Umso wichtiger ist den Abgeordneten die Bewahrung dieses kulturhistorischen Schatzes. Mit dem Haus im Moos und der Stiftung dahinter gebe es "eine gute Einrichtung im Landkreis", betont Wirtschaftsstaatssekretär Weigert im Gespräch mit unserer Zeitung. Gleichzeitig verweist der FW-Politiker, der selbst in Kleinhohenried wohnt, auf die gute Zusammenarbeit mit Enghuber. "Das ist ein nachhaltiger Beweis dafür, wie wir in bewährter Art und Weise gemeinsam das Beste für den Landkreis erreichen wollen", so Weigert, der die Fraktionsinitiative als klares Bekenntnis aus München sieht. Sein Landtagskollege Matthias Enghuber von der CSU sieht in den Mitteln den nächsten großen Wurf für das Donaumoos - und einen, der nicht minder wichtig ist als das Investitionspaket für den Erhalt des Niedermoores. Denn die Sammlung der Stiftung sei ein wichtiger Baustein zur Bewusstseinsbildung im Donaumoos. "Das ist aber kein Thema, das Landkreis, Bezirk und Gemeinden alleine stemmen können", betont der Parlamentarier, der auch daran erinnert, dass die Menschen im Donaumoos schon immer staatliche Ziele mit vorantreiben. Ein zukunftsfähiges Depot ist für ihn daher essenziell, um den "kulturhistorischen Schatz" zu bewahren und gleichzeitig den Grundstein für die künftige Entwicklung zu schaffen.

Und auch in der Stiftung, die seit Monaten an einer Lösung für die Sammlung feilt, ist die Freude groß. "Das ist eine gute Nachricht", sagt Landrat Peter von der Grün (FW), der zugleich Vorsitzender des Stiftungsrats ist. Dass die Regierungsfraktionen mit ihren Initiativen für den neuen Haushalt des Freistaats auch den ländlichen Raum im Blick haben, wertet er als "schönes Signal". Sein Dank gilt daher vor allem den beiden Abgeordneten Weigert und Enghuber.

Für den Karlshulder Bürgermeister Michael Lederer stellt das Geld aus München eine Bereicherung für den gesamten Landkreis Neuburg-Schrobenhausen dar. "Das freut mich unheimlich, denn das macht die Errichtung eines neuen Depots noch realistischer", sagt der FW-Politiker, der seit diesem Jahr Vorsitzender des Stiftungsvorstands ist. Sein Vorgänger, der Königsmooser Rathauschef Heinrich Seißler (FW), hatte die Initiative mit den beiden Abgeordneten auf den Weg gebracht - und damit den Weg geebnet. "Dieses Geld, das wir sehr gut brauchen können, macht das Projekt für uns viel leichter", so Lederer.

Insgesamt umfassen die Fraktionsinitiativen 60 Millionen Euro. Im nächsten Schritt werden CSU und Freie Wähler die einzelnen Posten in die Haushaltsberatungen einbringen. Über den neuen Etat des Freistaats soll der Landtag im April entscheiden.

DK

Stefan Janda