Neuburg
In der Gärtnerstraße künftig nur noch stadteinwärts

Neue Einbahnregelung nicht unumstritten - Stadt sucht "Konsens mit Anliegern und Regierung"

18.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr
Der Kanalbau in der Gärtnerstraße hat begonnen, bis zum Sommer sollen die Arbeiten erledigt sein. Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich erst Ende 2018 fertiggestellt werden. −Foto: Foto: r

Neuburg (r) Die Gärtnerstraße in der Stadtmitte wird bereits aufgerissen, um die Kanalisation zu erneuern.

Nach Abschluss der Arbeiten samt Oberflächengestaltung erwartet die Verkehrsteilnehmer eine Neuerung, an die man sich erst gewöhnen muss: Die Gärtnerstraße wird zur Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Zentrum erklärt. Einen entsprechenden Beschluss hat der Bauausschuss einstimmig gefasst.

Wer künftig stadtauswärts oder zum Kolpinghaus fahren will, muss den Umweg über die Eybstraße oder Ostermannstraße nehmen. An die neue Verkehrsführung werde man sich bald gewöhnen, meint Bürgermeister Rüdiger Vogt, "die paar Meter Umweg sind verkraftbar. " Für Radfahrer soll es eine Sonderregelung geben.

Dass Gärtner- und Blumenstraße dann beide nur noch stadteinwärts führen, entspreche dem mehrheitlichen Wunsch der Anlieger. Sie ersparen sich Verkehr und können angeblich zwei Parkplätze mehr sichern. Aus Sicht des allgemeinen Verkehrs handelt es sich um eine unbequeme Lösung, die bereits erste Proteste in der Bürgerschaft ausgelöst hat. Metzgermeister Georg Mayer hält die parallele Einbahnregelung für "total verkehrt". Abgesehen davon, dass sein Geschäft am Eingang der Gärtnerstraße künftig schwerer anzufahren sein wird, befürchtet er weitläufigen Parksuchverkehr. Die Verkehrsführung mit der Blumenstraße stadteinwärts und der Gärtnerstraße stadtauswärts hält er für pragmatisch und angemessen.

Die Aufwertung des Quartiers mit Bäumen und Aufenthaltsbereich kostet Parkraum. Die Einbahnstraße Richtung Norden (ebenso wie die Blumenstraße) würde 38 (von derzeit 42) Parkplätzen erhalten, die andere Fahrtrichtung 36. Den Anliegern sei es darum gegangen, soviele Parkplätze wie möglich beizubehalten, so Bürgermeister Rüdiger Vogt, auf der anderen Seite verlange die Regierung von Oberbayern die bei Förderung übliche "städtebauliche Aufwertung". Man habe deshalb einen Konsens suchen müssen. Er sieht so aus, dass im hinteren Bereich der Gärtnerstraße ein Aufenthaltsbereich (in Höhe Maler Obermeier) mit Brunnen, Bänken und Bäumen geplant ist, gleichzeitig aber das Parken in der Gärtnerstraße weitgehend möglich bleibe.

Das Tiefbauamt geht davon aus, dass die Straße erst gegen Jahresende fertiggestellt werden kann. Zuerst muss die Kanalisation komplett erneuert werden, bevor die Straßenoberfläche gestaltet wird. Die endgültige Fassung wollen die Stadtvertreter in einer weiteren Anliegerversammlung im Juli klären.