Neuburg (DK) Online-Shops gehören für viele Kunden zum Alltag.
Längst hat sich dadurch die Digitalisierung im Einzelhandel etabliert. Denn neben reinen Online-Anbietern sind auch stationäre Händler im Internet erreichbar. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, hat der Handelsverband mit dem Kaufmann beziehungsweise der Kauffrau im E-Commerce einen neuen Ausbildungsberuf entwickelt. Erlernbar ist er auch in Neuburg.
2018/19 sind bundesweit die ersten Auszubildenden in den neuen Beruf gestartet, davon 23 an der Berufsschule in Neuburg. Nach Ablauf des ersten Halbjahrs ziehen Lehrer und Schüler eine positive Bilanz. "Die Nachfrage seitens der Schüler und Betriebe ist groß", weiß Fachbetreuer Stefan Funk. "Der neue Ausbildungsberuf füllt eine Lücke. Jetzt können die Unternehmen ihr dringend benötigtes Fachpersonal gezielt ausbilden. " Damit seien die Schüler gut für die Praxis gerüstet, so Funk. "Neben klassischen Inhalten einer kaufmännischen Ausbildung, stehen branchenspezifische Themen wie Shop-Optimierung, Auswahl und Weiterentwicklung der Vertriebskanäle, Online-Marketing und rechtliche Bestimmungen auf dem Lehrplan. "
Der Ausbildungsberuf ist eine Alternative zum klassischen Kaufmannsberuf. Das bestätigt Franziska Gröschel: "Ich wollte eine kaufmännische Ausbildung machen. Bei der Suche nach einem Arbeitgeber bin ich dann auf die Kauffrau im E-Commerce gestoßen und war sofort begeistert. " Gröschel zählt an der Berufsschule in Neuburg zu den Pionieren in diesem Ausbildungsberuf und ist zufrieden mit ihrer Wahl. "Ich arbeite im Elektrohandel. Die Inhalte in Theorie und Praxis sind sehr interessant. " Über Umwege fand Frederic Scholz den passenden Ausbildungsberuf. "Vor meiner Ausbildung hatte ich ein duales Studium begonnen. Allerdings bemerkte ich, dass ein Studium nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe. Praxisnahes Lernen und Arbeiten mit modernen Medien machen mir sehr viel Spaß. "
Beide Auszubildende bewerten den gemeinsamen Unterricht mit Schülern aus unterschiedlichen Branchen als Bereicherung. Auch für die Lehrkräfte seien die Berichte aus der alltäglichen Praxis hilfreich, betont Stefan Funk, denn der Beruf stecke noch in seinen Anfängen.
Schulleiter Fritz Füßl freut sich, dass der Kaufmann beziehungsweise die Kauffrau im E-Commerce an der Berufsschule Neuburg gut gestartet ist. "Es ist ein moderner Beruf mit Zukunft in einem stark wachsenden Tätigkeitsfeld. Neben dem Einzelhandel bieten sich auch Berufschancen in Branchen wie Touristik, Banken und Versicherungen. "
Die Ausbildung steht Absolventen aller Schulformen offen. Die duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Der Schulsprengel umfasst neben Neuburg-Schrobenhausen die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Eichstätt, Mühldorf, Pfaffenhofen, Rosenheim, Traunstein sowie die Städte Ingolstadt und Rosenheim. Für die Berufsschule in Neuburg bedeutet der neue Ausbildungszweig eine Stärkung des Profils. Und durch den Bau eines Schülerwohnheims bietet der Landkreis den Gastschülern demnächst Übernachtungsmöglichkeiten.
Interessierte Schüler können sich unter www. bs-neuburg. de informieren oder Fragen direkt an Stefan Funk unter Telefon (08431) 53740 richten.
Sie sammeln neue Erfahrungen: Franziska Gröschel und Frederic Scholz gehören zu den ersten Auszubildenden im E-Commerce (Bild links). Fachbereichsleiter Stefan Funk zusammen mit einer Schülergruppe in der Berufsschule Neuburg, die als eine der ersten Einrichtungen den Ausbildungsberuf anbietet. -Foto: Foto: Landratsamt/Berufsschule
