Sehensand
Flotte Musik im Steinbruch

Sehensander Musikanten und Königsmooser Musi begeistern rund 400 Freunde der Blasmusik

11.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:16 Uhr
Zum ersten Mal gemeinsam: Sehr gut besucht war die Serenade der Sehensander Musikanten mit der Königsmooser Musi im Steinbruch bei Sehensand. −Foto: Hammerl

Sehensand (ahl) Die große Resonanz überraschte sogar die Musiker selbst. Rund 400 Freunde der Blasmusik waren in den Sehensander Steinbruch gekommen, um die erste gemeinsame Serenade der Sehensander Musikanten mit der Königsmooser Musi mitzuerleben.

Davon kam gefühlt die Hälfte der Besucher aus dem Donaumoos, was Hans Schiele, den Vorsitzenden der Königsmooser Musi, ganz besonders freute. Schließlich hätten die Mösler ja einen hohen Berg ersteigen müssen, um das lauschige Areal zu erreichen. Dort ließ es sich vor der Sonne geschützt gut aushalten, und das Wetter spielte tatsächlich mit, wenn auch so mancher besorgter Blick gen Himmel ging und der Satz "es wird schon halten" sowohl Wunschdenken als auch Beschwörungsformel war. Doch tatsächlich fiel kein einziger Tropfen, lediglich "ein Flugsaurier", wie Schiele eine ihn umkreisende Hornisse bezeichnete, ließ die Königsmooser vor dem Marsch "AllgäuLand" kurz innehalten. Von Schiele wanderte das Insekt weiter zu den Klarinettistinnen und schließlich zu Trompeter Georg Meurer, der sein Instrument sogar kurz absetzen musste, ehe der Hautflügler das Weite im Wald suchte.

16 Werke, die meisten der klassischen Bayerisch-Böhmischen Blasmusik entliehen, standen auf dem Programm, dazu gab's am Ende noch "Blasmusik macht Laune" als schmissige Zugabe. Flott der Auftaktmarsch "Weiß-Blau", den beide Kapellen gemeinsam unter Leitung von Helmut Lenz intonierten, vergleichsweise gemütlich-melodiös dann die Polka "Im Steinbruch" von den Sehensandern, deren Trompeter ihr Können mit der Polka "Trompetenherz" bewiesen. Die Königsmooser setzten mit Solotrompeter Joggl Meurer und "Flammende Herzen" dagegen und erhielten erste Bravorufe für die bekannte Polka "Von Freund zu Freund". Auf höchst eigennützige Brautschau begaben sich anschließend die Sehensander mit der Frage "Kannst du Knödel kochen?", schwärmten im Walzertakt "Sie ist die schönste Braut" und rissen mit zwei Polkas aus Böhmen ihr Publikum mit.

Einen kleinen Ausflug in die konzertante Blasmusik machte Dirigentin Grit Braun mit der Königsmooser Musi und dem Marsch "Opening", von Ernst Hofmann und dem zeitgenössischen, stellenweise militärisch klingenden Konzertmarsch "Abel Tasman" von Alexander Pfluger.

Nur dasitzen und lauschen war den Zuhörern nicht gegönnt, sie sollten auch selber aktiv werden. "Alle laut mitsingen", forderte Lenz, ehe er den Taktstock zum Marsch "Weißblau im Wind" hob, was dank seiner Musiker, die ihre Instrumente senkten und den tonangebenden Chor machten, sogar recht gut gelang.

Zum Abschluss übernahm Braun das Kommando über beide Kapellen und die Polka "Kirschblütenzauber". Natürlich beließen es die vereinten Musiker nicht dabei, sondern ergaben sich in die Zugaberufe, ehe Musikanten und Gäste im atmosphärischen Ambiente des alten Steinbruchs zum gemütlichen Teil mit frischem Hefegebäck aus dem Backofen und Getränken übergingen. Was ab 21 Uhr im Sehensander Schützenheim fortgesetzt wurde, weil der Himmel dann doch noch zu weinen begonnen hatte.