Burgheim
Fischsterben in der Kleinen Paar

Erheblicher finanzieller Schaden - Anglerchef Reisch wirft Wasserwirtschaftsamt Versäumnisse vor

05.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:35 Uhr
Das Entsetzen war groß bei (v.l.) Christian Kammer, Georg Wiedermann und Holger Reisch als sie Dutzende von toten Bachforellen aus der Kleinen Paar bergen mussten. −Foto: Schmitt/Reisch

Burgheim (lfs) Eigentlich wollte sich Georg Wiedermann, Mitglied der Sportangler (SAV) in Burgheim, am Freitagnachmittag nur ein paar Stunden seinem Hobby widmen.

Schon einige Meter bevor er das Ufer der Kleinen Paar gleich oberhalb der Grasmühle erreicht hatte, traute er aber seinen Augen nicht: Überall trieben tote Fische an der Wasseroberfläche.

Sofort verständigte Wiedermann die Vereinsvorsitzenden Holger Reisch und Christian Kammer. Mit Wathose und Käscher ausgerüstet entnahmen sie dem Vereinsgewässer zahlreiche Fischkadaver. Auf die vergleichsweise kurze Strecke von 300 Metern mussten sie etwa 50 tote Bachforellen bergen. "Ich denke so sehen die restlichen zweieinhalb Kilometer die wir gepachtet haben, auch noch aus", befürchtet Reisch. Die weit geöffneten Mäuler der toten Fische sind für Reisch und Kammer ein deutliches Zeichen für Sauerstoffmangel. Reisch ordnet auch die Schuldfrage zu. "Hier hat das Wasserwirtschaftsamt seine Unterhaltspflicht grob vernachlässigt. Die Gewässer müssen rechtzeitig geräumt werden, und das wurde hier ganz klar versäumt", ist sich der Vorsitzende sicher. Die große Hitze der vergangenen Tage und das Niedrigwasser kam dann noch erschwerend hinzu.

Der Sauerstoffgehalt in dem Fließgewässer sank soweit, dass für die empfindlichen Salmoniden kein Überleben mehr möglich war. Reisch kann seinen Ärger nur sehr schwer verbergen. "Naturschutz endet nicht an der Wasseroberfläche", meint er verärgert. Den finanziellen Schaden für den Verein beziffert er auf insgesamt mehrere Tausend Euro.