Zell
Ein Bussi für den Kommodore

Abschied im Simulator: Kartoffelkönigin Ramona Glöckl besucht an ihrem letzten Tag im Amt mit Hoheits-Kolleginnen Neuburger Geschwader

12.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:45 Uhr
Katrin Kretzmann
Stilecht in der Limousine reisten Ramona Glöckl und ihre hoheitlichen Kolleginnen ins Geschwader. Bevor es in den Flugsimulator ging, gab es noch ein Küsschen für Kommodere Oberst Thomas Früh, der am Freitag Geburtstag hatte. −Foto: Kretzmann

Zell (DK) Am Freitagnachmittag ist es eigentlich ruhig beim Taktischen Luftwaffengeschwader in Neuburg, steht doch schließlich das Wochenende kurz bevor.

Doch dann rollen plötzlich eine weiße und eine pinke Stretch-Limousine vor die Hauptwache, passieren die Schranke - eher ungewöhnliche Gefährte auf militärischem Boden. An der Werft angekommen öffnen sich die Türen und es steigen mehrere junge Frauen aus, alle im Dirndl und jede von ihnen hübsch zurechtgemacht. Auf sie wartet ein Sektempfang, kleine Häppchen und ein Abstecher zum Flugsimulator. Frisch aus dem Eurofighter ausgestiegen kommt auch Kommodore Oberst Thomas Früh hinzu: "Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. "

Anlass für den ungewöhnlichen Besuch war das Ende der Amtszeit der bayerischen Kartoffelkönigin Ramona Glöckl, deren Nachfolgerin am Freitagabend gekrönt wurde (Bericht folgt). Begleitet wurde sie von den Hoheiten Emilia Stangl (bayerische Gurkenkönigin), Kerstin Friedrich (Bierprinzessin des Landkreises Haßberge), Alicia Summ (deutsche Zuckerrübenkönigin), Eva Seitz (Jura-Hopfenkönigin), Stefanie Ziegler (Karlshulder Rosenkönigin), Melanie Brückl (Peutenhausener Maibaumkönigin), Juliane Wenger (Schrobenhausener Spargelkönigin), Maria Lentner (Siegenburger Hopfenkönigin) und Teresa Schlechtleitner (Südtiroler Apfelkönigin). "Ich wohne eigentlich daneben, höre die Eurofighter immer beim Starten und beim Landen und war noch nie dort", sagte die Karlshulderin Glöckl. "Dann habe ich mir gedacht, dass das doch ein würdiger Abschied wäre, das alles einmal zu sehen. "

Doch bevor die Hoheiten von Hauptmann Lars Iwersen über Technik, Funktion und Bedeutung des Eurofighters aufgeklärt wurden, gab es noch Glückwünsche, Kartoffeln der Sorte "Ramona" und ein Küsschen für Kommodore Früh, denn dieser feierte am Freitag seinen 48. Geburtstag. "Eine seltene, aber schöne Konstellation", sagte er. Als Iwersen erklärte, dass eine Maschine bis nach Köln nur rund 15 Minuten braucht, waren die jungen Frauen sichtlich beeindruckt - auch generell von den Einblicken in einen Militärflugplatz. "Ich wohne ja auch fast nebenan und weiß eigentlich gar nichts über das Geschwader", meinte Spargelkönigin Wenger. "Es ist wirklich sehr interessant. "

Um einfach das Gefühl zu bekommen, wie es ist, im Cockpit eines Eurofighters zu sitzen, ging es für die Königinnen zum Flugsimulator, dem sogenannanten Asta (Aircrew Synthetic Trainings Aids). "Es ist ihr letzter Tag im Amt, also darf sie auch rein", war der einstimmige Tenor, dass Glöckl am Steuer Platz nimmt. "Also ich hatte ja schon viele Besuchergruppen, aber so viele hübsche Frauen auf einmal, das hatte ich noch nie", scherzte Asta-Leiter Franz Männling. Zusammen mit Fluglehrer Bertold Eibisch erklärte er den Hoheiten unter anderem, was mit dem Körper während eines Flugs mit dem Eurofighter passiert. Und dann ging es für Glöckl in den Simulator - und der "Flug" endete mit einer Bruchlandung. "Da fehlt vielleicht das Feingefühl, denn sie ist nur den Bulldog gewöhnt", scherzte Glöckls Mutter Bianca. "Zu meiner Abdankung vielen Dank für diesen Besuch" - mit diesen Worten trug sich die zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Kartoffelkönigin abschließend in das Gästebuch ein und rauschte in der pinken Limousine davon.

Katrin Kretzmann