Hollenbach
Drohne spürt verschwundene Kuh auf

Shakira war im Morast stecken geblieben - Neuburger Feuerwehr zeigt vollen Einsatz

01.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:19 Uhr
Als schwierig erwies sich die Rettung der Kuh. Doch mit vollem Einsatz gelang es. Im Anschluss wurde Shakira von ihren Besitzern und Tierarzt Rupert Ebner noch betreut. −Foto: Foto: Ulla Eller

Hollenbach (DK) Eigentlich ist es traumhaft am Langen Weiher bei Hollenbach. Auch für Kühe. Die zehnjährige Shakira ist jetzt in diesem Idyll in Bedrängnis geraten. Ein talentierter Jugendlicher, eine Drohne, Feuerwehrmänner, die den Schlamm nicht scheuen und das nötige Quäntchen Glück führten Freitagvormittag zum guten Ende eines unfreiwilligen Moorbades.

Der Lange Weiher ist ein ornithologischer Brennpunkt. Das Feuchtgebiet ist indes nicht nur Retentionsraum, Rast- und Brutgebiet für Vögel, sondern auch Sommerquartier für Rinder. Der Arzt und Kreisjagdberater Franz Eller und seine Frau Ulla halten dort auf einer Fläche von 40 Hektar 40 Murnau-Werdenfelser Rinder - eine alte Landrasse, robust, genügsam, widerstandsfähig, vital, und für feuchte Standorte besonders geeignet. Zu dieser Herde gehört auch Shakira, eine brave Kuh und Mutter einer Reihe von Kälbern. Sogar bei den Gartentagen in Grünau hat sie schon als Vertreterin ihrer bewährten Rasse posiert. Sie hat den Langen Weiher mit seinen Tümpeln schon als Kalb kennengelernt, ist dort also kein Greenhorn mehr.

Donnerstagvormittag fiel auf, dass Shakira fehlte. Erster Gedanke der Ellers: Das Rindvieh hat sich selbstständig gemacht und ist auf Tour gegangen. Also wurde die Umgebung abgesucht. Ergebnis: null, keine Kuh da. Als sie Freitag in der Früh immer noch abgängig war, wurde der 16-jährige Jakob Hörmann aus Mittenhausen mit seiner Drohne zu Hilfe geholt. "Man kann über Drohnen denken wie man will, aber in diesem Fall war sie ein Segen. Und wie der Junge damit umgegangen ist: phantastisch", erzählt Ulla Eller von den dramatischen Ereignissen. Mittels Drohne wurden die 40 Hektar, die teils sumpfig, teils stark bewachsen sind, systematisch abgeflogen - und da war die Vermisste. "Bis zur Rückenlinie im Schlamm hat sie gesteckt", berichtet die Eigentümerin. Als nächstes wurde der Tierarzt und Ingolstädter Umweltreferent Rupert Ebner alarmiert. Der sedierte Shakira, um jede Gefährdung für Mensch und Tier zu reduzieren. Dann kamen die Männer der Neuburger Feuerwehr zum Zuge. "Die waren sofort bereit, uns zu helfen und sind mit Schläuchen und Rettungstuch gekommen." Kommandant Markus Rieß, schon bei einer Pferderettung vor kurzem an vorderster Front, tauchte bis zum Bauch in den Schlamm ein, um das Rettungsgerät fachgerecht anzubringen. "Ich war hoch beeindruckt, wie die zusammenarbeiten und anpacken", freut sich Ulla Eller, die die Arbeiten nach eigenen Worten ziemlich aufgeregt verfolgt hat. Nach zwei Stunden war es geschafft, das Moorbad beendet, Shakira wieder auf sicherem Boden. Veterinär Ebner geht davon aus, dass das Intermezzo ohne böse Folgen bleiben wird, auch wenn das Rind erst einmal große Kuhaugen gemacht hat.