Kleinhohenried
Der Austausch geht weiter

Rechtzeitig zum Jubiläum in Ranis gehen zwei Wisente aus dem Donaumoos auf die Reise

10.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:30 Uhr
  −Foto: Klaus Peter Frank, Frank, Klaus Peter, Hohenwart

Kleinhohenried (DK) Da waren es nur noch 29. Trotz Kälbersegen in diesem Sommer schrumpft die Wisentherde am Haus im Moos in Kleinhohenried. Grund: Die Tiere sind für die Zucht begehrt. Gestern wurden eine neunjährige Kuh und ein dreijähriger Bulle auf die Reise ins thüringische Ranis geschickt, wo sie eine Wisentherde in einem großen Freigehege zwischen der Burg Ranis und Schloss Brandenstein ergänzen sollen.

Das Gehege wird vom Verein Artenschutz Thüringen betrieben. Der Donaumoos-Zweckverband pflegt seit Jahren gute Kontakte mit den Thüringern und hat ihnen beispielsweise im Jahr 2008 den Bullen Nox überlassen. Der erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen und zeugte unter anderem das Kalb Brauna. Das weibliche Tier wurde im Juni 2009 geboren und kam dann ins Donaumoos. Nox grast längst mit seinen Ahnen in den ewigen Jagdgründen. Deshalb ging es gestern für Brauna wieder zurück nach Ranis. Begleitet wurde sie von dem dreijährigen Bullen Donatello, der im Juli 2015 auf den Weiden am Haus im Moos geboren wurde und zu einem temperamentvollen Stier herangereift ist.

Ein Tiertransport aus Stuttgart holte die wertvolle Fracht ab. Das Verladen ging mit den Betreuern Paula Fletcher, Alfred Wiedmann, Hans Wild und Ludolf von Katte sowie Tierarzt und Zuchtleiter Johannes Riedl und Michael Hafner vom Donaumoos-Zweckverband problemlos und ohne medikamentöse Unterstützung über die Bühne. Wenn möglich, verzichtet Riedl tierschonend auf den Narkosepfeil. Ließ sich die Kuh willig in den Hänger treiben, zeigte Donatello mit kurzen Attacken auf die mächtigen Strohballen im Stall, dass er ein kraftvolles Wildtier und deshalb Vorsicht geboten ist. Nach diesem sportlichen Intermezzo ließ er sich aber mit etwas Geduld und frischem Grün in den Transporter auf die Reise zu einer neuen Herde locken.