Neuburg
Das Neuburger Schloss steht 2019 im Baugerüst

Staatliches Bauamt lässt die Ostfassade sanieren - Kommt es zur Kollision mit dem Renaissancefest? - Taubenprobleme

16.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr
Die Ostfassade des Schlosses mit den beiden charakteristischen Türmen wird 2019 eingerüstet und saniert. Taubenschwärme haben Wände und Terrassen verdreckt. Jetzt kommt ein Taubenhaus. −Foto: Rein

Neuburg (r) Steht das Neuburger Schloss ausgerechnet während des Schlossfestes 2019 im Gerüst?

Das ist nicht ausgeschlossen, denn die Schlösserverwaltung plant Generalreinigung und Anstrich der Fassade des Ostflügels. Anlass ist die starke Verunreinigung durch Tauben im vergangenen Winter. Hunderte Vögel nächtigten damals auf Fenstersimsen und Vorsprüngen der Ostfassade. Ihre Hinterlassenschaften führten dazu, dass die Schlösserverwaltung den Zugang zur Terrasse 2018 komplett sperrte. Der Kastellan mähte im heißen Sommer den verdreckten Rasen mit Atemschutz.

Dieser Zustand soll sich 2019 ändern. "Aber es geht nicht ohne gründliche Fassadenreinigung", sagt Thomas Kürzinger vom Staatlichen Bauamt. Und dazu müsse die Schauseite des Schlosses bis zur Dachrinne eingerüstet werden. Die Reinigung mit Putzausbesserungen und Neuanstrich zu ergänzen, gilt als wirtschaftlichste Lösung. Man könnte auch einrüsten, reinigen und vor dem Schlossfest abrüsten. Das Gerüst für die Malerarbeiten später wiederaufzustellen, geht ins Geld. Wenn die Arbeiten generell erst nach dem Renaissancefest beginnen, dann bliebe die Schlossterrasse für das ganze Jahr 2019 gesperrt. "Schwierige Gemengelage", meint Baufachmann Thomas Kürzinger.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hält erwartungsgemäß nichts von einem mächtigen Gerüst während des Schlossfestes. Er schließt es aber auch nicht kategorisch aus. Er wünscht sich eine praktikable Lösung der bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung: "Es muss doch möglich sein, die Fassade zu sanieren und bis zum Schlossfest abzurüsten. "

Im Prinzip ja, meint Thomas Kürzinger. Man könne ein Gerüst auch im Februar aufstellen lassen und mit der Fassadenreinigung beginnen. Putz- und Malerarbeiten benötigten jedoch deutlich höhere Temperaturen. Sollte der Winter 2018/19 länger dauern, wird es knapp. "Die Stadt müsste es akzeptieren, dass das Gerüst im schlimmsten Fall zum Schlossfest noch steht. " Das Fest beginnt am 28. Juni.

Über das Vorgehen wollen Stadt und Schlösserverwaltung nun zeitnah verhandeln. Keinen Aufschub gibt es beim Lösungsansatz gegen das Taubenproblem in der Oberen Stadt. Grünreferent Dieter Lillich will ein "Taubenhaus" aufstellen, als Standort kommt der Hof der Alten Münz in Frage. Dort sollen die Tauben angelockt und zum Brutgeschäft angeregt werden. Ein Betreuer - der bisher allerdings noch nicht gefunden ist - soll dann die Eier gegen Gipseier auswechseln. Damit könnte der Bestand mittelfristig reduziert werden. Andere Möglichkeiten lasse das Tierschutzgesetz nicht zu. Der Stadtreferent will das Taubenhaus "bis zur Wintersaison fertigstellen". In der kalten Jahreszeit könnten wieder ganze Schwärme die Schlossfassaden als Nachtquartier auswählen.