Burgheim
DSL: Ausbau kostet gut eine Million

Burgheim nimmt am Höfeprogramm teil

26.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:22 Uhr
Der Markt Burgheim. −Foto: Rein

Burgheim (sja) Der Ausbau des schnellen Internets in den bisher nur schlecht versorgten Bereichen der Marktgemeinde Burgheim kostet gut eine Million Euro. Die gute Nachricht: Dafür winken nicht nur üppige Fördergelder. Und auch ein Komplettausbau scheint derzeit unwahrscheinlich, wie im Markterat am Donnerstagabend klar wurde.

Der Knackpunkt in den Planungen ist vor allem der Ortsteil Moos. Das vom Hochwasser geplagte Dorf wird seit Jahren abgesiedelt und dürfte in wenigen Jahrzehnten nur noch aus vereinzelten Anwesen bestehen. Moos per Glasfaser mit schnellem Internet zu versorgen, wäre allerdings richtig teuer. In nackten Zahlen: fast 470000 Euro. "Vor allem der Trassenbau wäre enorm", erklärte Fachplaner Michael Himmelstoß diese Summe, die den Mitgliedern des Gremiums viel zu hoch erschien. Ähnlich sieht es bei der Oggermühle aus, deren Versorgung rund 109000 Euro kosten würde. "Hier so viel Geld zu investieren, ist nicht sinnvoll", erklärte etwa Hans Dußmann (SPD) und begründete das mit der Absiedlung und dem geringen Nutzen. "Absiedeln und gleichzeitig ausbauen würde alle bisherige Schritte konterkarieren", fand auch Rathauschef Michael Böhm (CSU). Einen Komplettverzicht hielt Vize-Bürgermeister Peter Specht (CSU) aber für den falschen Weg; er schlug vor, Alternativen zu prüfen.

Doch auch ohne diese beiden Bereiche, muss die Marktgemeinde mit Gesamtkosten von rund 950000 Euro rechnen. Damit wären unter anderem Haushalte im nördlichen Kernort, bei Schnödhof, Erasmühle, Biding, Dezenacker sowie südlich von Wengen und südlich von Illdorf abgedeckt. Über das sogenannte Höfeprogramm dürften Zuschüsse in Höhe von fast 800000 Euro fließen, weshalb das Gremium keien Einwände gegen den Ausbau hatte. Ziel sind Bandbreiten von überwiegend 300 Megabit pro Sekunde - gemäß den Förderrichtlinien gibt es damit fast überall Glasfaser bis zu den Grundstücken.

Die gleiche Technik soll es künftig auch in der Burgheimer Grund- und Mittelschule geben. Im Rahmen eines weiteren Förderprogramms könnte die Kommune die Bildungseinrichtung mit einem Eigenanteil von etwa 7000 Euro an die Datenautobahn anschließen, die Förderung müsste dazu bei rund 28000 Euro liegen. "Im Zuge der Digitalisierung an Schulen ist das eine Grundvoraussetzung", fand Böhm.

Beiden Projekten stimmte das Gremium geschlossen zu. Nun wird Fachplaner Himmelstoß die weiteren Schritte einleiten.