Bruck
Bezaubernde Regentin

Jasmin Schläfer aus Maxweiler ist die neue Bayerische Maikönigin und freut sich auf ihre Aufgabe

27.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:20 Uhr

−Foto: Andrea Hammerl

Bruck (DK) Standesgemäß ist die 34. Maikönigin der Maibaumfreunde Neuburg-Schrobenhausen mit Lechgebiet am Samstagabend vor dem Festzelt im Neuburger Stadtteil Bruck vorgefahren. Jasmin III. (Schläfer) kam mit Johann Liebold in dessen Oldtimer Sportcoupé der Auto Union.

Das Gefährt aus dem Jahr 1962 ist rund 37 Jahre älter als die neue Maikönigin. Lampenfieber hatte die erst 19-jährige Jasmin offensichtlich, sie absolvierte ihre Antrittsrede aber trotzdem souverän. „Dass meine Familie und ich gerne feiern, ist bekannt“, merkte sie kess an, nachdem sie sich samt ihrem Spitznamen „Mini“ den rund 300 Besuchern im Festzelt in der Brucker Ortsmitte vorgestellt hatte. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihrer Mechatroniker-Ausbildung, kommt aus Maxweiler und verbringt ihre Freizeit gerne mit ihren beiden Ponys, reitet ihr Pflegepferd oder geht mit Freunden aus. „Ich freue mich darauf, den Ort Bruck und die Maibaumfreunde zu vertreten“, sagte sie nach der Krönung.

Doch bevor es soweit war, mussten sich die Gäste im Festzelt noch etwas gedulden. Denn zunächst verabschiedeten Egbert Wagner als Maibaumfreunde-Vorsitzender  und seine Stellvertreterin Cornelia Kranz die bisherige Vizekönigin Angelika I. (Gawlitza), die „ein entspanntes Jahr gehabt“ hatte, sprich wenig Einsätze. Was wiederum bedeutet, dass ihre Nachfolgerin Verena I. (Brandl), die Wagner nun in den Vizeköniginnenstand versetzte, ihre Termine eifrig selber wahrgenommen hatte. 28 waren es insgesamt, bei denen sie als Repräsentantin für das bayerische Brauchtum unterwegs gewesen war. Anstelle des üblichen Rückblicks in Vortragsform ließ sie das abgelaufene Königinnenjahr als  Interview Revue passieren und holte dafür alle knapp 20 Gastköniginnen auf die Bühne. Zuvor aber berichtete Brandl von ihrem Abschiedstag, der mit einem Sektempfang in Bruck begonnen hatte. Weiter war es mit einem Dutzend Oldtimerfreunde aus Königsmoos und einer amüsanten Fahrt zu Audis gegangen. „Einige mussten schreien – aber überlebt haben es alle“, erzählte die scheidende Regentin. 



Von Vize-Jura-Hopfenkönigin Rebekka Niebler war dann im Königinnen-Interview zu erfahren, dass (fremde) Abdankungen das Beste im ganzen Jahr seien. Weintraubenkönigin Monika Nacker  aus Bad Gögging verriet, ihr Name sei ein „ kleiner Fauxpas“, denn natürlich gebe es daheim „außer in meinem Garten“ keine Weintrauben. Als Königin vertrete sie jedoch die Donauschwaben und in deren Heimat gebe es natürlich Wein.

Von Volksfestkönigin Gina Seitz aus Beilngries wollte Brandl einen Tipp an Oberbürgermeister  Bernhard Gmehling für das Neuburger Volksfest haben. Den bekam der OB: „Freibier“ − worauf Gmehling ihr lachend mit dem Finger drohte. Der Karlshulder Rosenkönigin Theresa Traber entlockte die scheidende Majestät den wertvollen Tipp für ihre Nachfolgerin, „Nähzeug ist eine der wichtigsten Sachen in der „Queeny-Tasche““, was Theresa aber nicht näher kommentieren wollte. Worauf Verena augenzwinkernd anmerkte: „Dirndl müssen eine ganze Menge aushalten“, da könne schon mal „was passieren“. So ging es munter weiter, bis alle Königinnen vorgestellt und so manches gemeinsame Erlebnis erzählt war.

Nachdem Jasmin III. von Vorgängerin Verena I. mit Hilfe der beiden Mädchen Sophie und Lea, die Schärpe, Zepter und Diadem brachten, gekrönt worden war, gratulierten Oberbürgermeister und Landrat Roland Weigert. Gmehling meinte, er sei doppelt stolz, weil nicht nur die Bayerische Maikönigin aus Neuburg komme, sondern auch der schönste Maibaum der Region in Heinrichsheim stehe. Die Heinrichsheimer haben heuer den Wettbewerb gewonnen – und stellen somit die nächste Maikönigin. 

Landrat Roland Weigert machte zunächst einen Kniefall vor Jasmin, wenn auch nur um den Blumenstrauß aus der Vase am Boden zu nehmen. Sein Dank galt Wagner, der die Maiköniginnen-Tradition von seinem Vater Ludwig übernommen hatte, und dessen Team für die Brauchtumspflege. Verena I. dankte Weigert mit einem Bayerischen beziehungsweise Pfälzer Löwen aus Porzellan für ihr Engagement. Nur einen Kritikpunkt hatte er: „Die Königinnen müssen noch die zweite Strophe der Bayernhymne lernen.“