Neuburg
Jugendzentrum: Mit Tatendrang in die Jahresplanung

Das Team der Neuburger Einrichtung ist trotz Corona-Dämpfer motiviert

21.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:23 Uhr
Anna Sippel
Corona zum Trotz: Leiterin Lisa Hagn (l.), Tommy Jacobsen und Magdalena Schmid vom Neuburger Jugendzentrum bleiben trotz massiver Corona-Einschränkungen aktiv für die Jugendarbeit und planen mit Zuversicht das neue Jahresprogramm. −Foto: Sippel

Neuburg - Einen starken Dämpfer hat das Jugendzentrum (Juze) in Neuburg durch die Corona-Pandemie einstecken müssen. Zusammen mit ihren Kollegen Magdalena Schmid und Tommy Jacobsen organisiert die Leiterin Lisa Hagn dennoch ein großes und abwechslungsreiches Freizeitangebot für Jugendliche und junge Erwachsene.

Das junge Team, das erst seit 2018 zusammenarbeitet, hat viel Arbeit investiert, um das Programm des Jugendzentrums ansprechend zu gestalten und bekannt zu machen. "Anfangs war das Jugendzentrum noch nicht wirklich präsent und wir haben uns viel Mühe gegeben, ein ansprechendes Programm für 2020 auf die Beine zu stellen", sagt Magdalena Schmid. Umso größer war dann die Enttäuschung, als mit der Corona-Pandemie der erste Lockdown kam und das Jugendzentrum komplett dichtmachen musste.

Jugendarbeit fällt erst mal durchs Raster

Nach der langen Zeit der Schließung kamen nur die Stammgäste wieder. Viele Jugendliche waren noch nicht stark genug angebunden, um nach der langen Flaute wieder Anschluss zu finden und sind dem Juze dadurch verloren gegangen. "Zu Beginn der Corona-Krise ist die Jugendarbeit bezüglich der Maßnahmen durchs Raster gefallen", sagt Tommy Jacobsen. "Keiner wusste so genau, welche Regeln für die Jugendarbeit gelten, bis sich der Bayerische Jugendring an die Regierung gewandt hat". Zunächst galt die 3G-Regel, mit der die Jugendarbeit noch recht gut zu vereinbaren war, da die Hauptzielgruppe des Juze Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren sind, die durch den Schulbesuch ohnehin regelmäßig getestet werden.

Doch dann kam 2G. Die Regelung traf beim Team des Jugendzentrums auf Unverständnis. "Wir mussten schon einige Jugendliche abweisen und wieder nach Hause schicken, weil sie nicht vollständig geimpft waren", sagt Jacobsen. Gerade weil das Jugendzentrum von Schülern besucht wird, die durchgehend getestet werden, sei die 2G-Regelung für das junge Team nicht nachvollziehbar. "Es ist schon komisch, wenn der Sport in der Schule stattfinden darf, aber das Jugendzentrum geschlossen bleiben muss", findet Lisa Hagn. "Wir hatten von Anfang an den Eindruck, dass die Maßnahmen hier nicht besonders gut aufeinander abgestimmt sind". Aufgrund der starken Kritik bezüglich der 2G-Regel in der Jugendarbeit, gibt es nun Bemühungen seitens des Kreisjugendrings, diese Entscheidung zu kippen. Wegen der starken Einschränkungen kommen deutlich weniger Jugendliche zum Jugendzentrum. Waren es vor der Pandemie noch zirka 30 pro Tag, sind es heute nur noch drei.

Wichtiger Ansprechpartnerfür Kinder fehlt

Schulschließungen, eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten und Homeoffice treffen Kinder und Jugendliche ganz besonders. "Ein Ansprechpartner neben dem Elternhaus fehlt einfach und man hat schon mitbekommen, dass einigen die Decke zu Hause auf den Kopf gefallen ist", sagt Schmid. Doch um für die jungen Leute auch bei schwerwiegenderen Problemen als Ansprechpartner in Frage zu kommen, braucht man vorher gemeinsame Zeit und Aktivitäten in Präsenz, um das notwendige Vertrauen aufzubauen.

Die Jugendlichen, denen das vor der Pandemie noch gelungen ist, meldeten sich dann auch im Lockdown über Skype bei Jacobsen und seinen beiden Kolleginnen. "Wir haben trotz Schließungen immer versucht, aktiv zu bleiben und für die Leute da zu sein", sagt er. Über Internetnetzwerke habe man Wettbewerbe ins Leben gerufen oder einen Server eingerichtet, über welchen man gemeinsam Videospiele gespielt habe. "Dadurch konnten wir die Leute erreichen und auch mal das eine oder andere tiefgreifendere Gespräch führen."

Voller Zuversicht in die nächsten Monate

So schwer Corona es ihnen auch gemacht hat - das Team des Juze ist voller Zuversicht und Tatendrang für das Programm in diesem Jahr. So sind für die einzelnen Schulferien bereits abwechslungsreiche Freizeiten in Planung: Mit Schlittschuhlaufen, Campen oder Klettern, Bubblesoccer, einer Fahrt ins Legoland und einer Bootstour auf der Donau lässt das Jugendzentrum in Neuburg keine Wünsche offen. Genauere Informationen zum Jahresprogramm, gibt es unter www.kjr-neusob.de.

DK

Anna Sippel