Schutz von Gewässern
Zusammenarbeit beim Schutz von kleinen Gewässern gefragt

Tagung in Röttenbach mit Fachvorträgen

21.09.2023 | Stand 21.09.2023, 15:00 Uhr
Johann Schrenk

Über Maßnahmen zum Schutz von kleineren Gewässern diskutierten die Tagungsteilnehmer und machten eine Exkursion. Foto: Schrenk

Der Nachbarschaftstag der „Gewässer-Nachbarschaften“ im Landkreis Roth fand in diesem Jahr in Röttenbach statt. Die ganztätige Veranstaltung mit zahlreichen Teilnehmern aus den Gemeinden des Landkreises Roth wurde mit dem Grußwort des Röttenbacher Bürgermeisters Thomas Schneider eröffnet.

Er zog einen Vergleich zwischen der „Zeitenwende“, die Bundeskanzler Scholz mit seiner Regierungserklärung vom 2. März dieses Jahres ausgerufen hatte, und der aktuellen Entwicklung hinsichtlich der Gewässerlage vor Ort. Hier habe bereits ein Umdenken stattgefunden. Nutzte man vor 50 Jahren noch die Uferbereiche als „Müllkippen“, so spüre man heutzutage eine zunehmende Wertschätzung des natürlichen Rohstoffes Wasser. Er sei, so bekannte Schneider, seit seinem Amtsantritt zum „Bächlesfreund“ geworden, wobei er die auftretenden Probleme mit den Fließgewässern auf Gemeindegebiet (Tiefenbach, Maukbach, Röttenbach unter anderem) stets in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt zu lösen versucht habe. Er wünschte der Tagung viel Erfolg und führte die Teilnehmer am Nachmittag zu den „Problemzonen“ entlang des Röttenbachs.

Nachbarschaftsberater Gunther Haas, der die Tagung vorbereitet hatte, bedankte sich bei der Gemeinde Röttenbach für die Bereitstellung der Tagungsräume und die ganztägige Betreuung der Tagungsteilnehmer.

Klimawandel-Auswirkungen nur im Verbund lösbar

In seinem Grußwort betonte Ulrich Fitzthum, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg, die folgenschwere Entwicklung, die der Klimawandel auch für die Gewässer III. Ordnung bedeute. Hier kämen auf die Gemeinden, die für diese Gewässerkategorie zuständig und verantwortlich seien, große Probleme zu, die nur im Verbund, das heißt in Absprache zwischen den Gewässer-Nachbarn einer Region gelöst werden könnten. Dafür seien diese Nachbarschaftstage seinerzeit ins Leben gerufen worden. Brennpunkte dieser Entwicklung seien die Ufer- und Übergangszonen: „Hier spielt sich alles ab“. Dabei gehe es natürlich vorrangig um die Pflege der Gewässerrandstreifen, doch seien die entsprechenden Maßnahmen nicht selten „für die Katz“, wenn über Seitengräben und Wege „die ganze Brühe“ der Felderbewirtschaftung in die Bäche abgeleitet wird, oft noch unterstützt durch eine unter der Oberfläche verlegte Verrohrung. Hier müsse man auch mal unbürokratisch Gruben anlegen, in denen die Schadstoffe gesammelt und entsprechend entsorgt werden können: Pragmatisches Handeln („machen statt reden“) sei hier angebracht.

Vorträge zu verschiedenen Gewässer-Themen

In verschiedenen Vorträgen befassten sich im Anschluss daran verschiedene Referenten mit tagesaktuellen Themen in der Wasserwirtschaft: „Klimawandel und kleine Gewässer“ (Werner Rehklau, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz), „Gewässerrandstreifen in Bayern“ (Ulrich Schmidt, Fachbereichsleiter im Wasserwirtschaftsamt Nürnberg) oder „Fördermöglichkeiten Gewässer III. Ordnung“ (Barbara Ertl, Sachgebietsleiterin am Landratsamt Roth). Für die Gemeinde Röttenbach nahm Martin Riedl vom Zweckverband teil.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen begaben sich die Teilnehmer auf eine längere Exkursion zu einzelnen Stationen am Röttenbach. Bürgermeister Schneider erklärte fachkundig, wo sich für Röttenbach die Probleme auftun und wie man Lösungsmöglichkeiten in Absprache mit den Gewässer-Nachbarn im Landkreis anstrebe. Die Nachbarschaftstagung wird im kommenden Jahr in Büchenbach stattfinden.

HK