Traditionsblues und Bratwürste mit Kraut
Wolfgang Kalb zelebriert bei den Rother Bluestagen eher leise Töne

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:21 Uhr

Mit Emotion, aber eher leise präsentiert sich Wolfgang Kalb bei den Bluestagen. Foto: Tschapka

Während am ersten Tag der Rother Bluestage Samantha Fish die Kulturfabrik gerockt hat, dass diese nur so wackelte, waren zeitgleich nur wenige Schritte entfernt im Gasthaus „Zur Linde“ eher leise Töne zu hören. Dort spielte mit Wolfgang Kalb ein Vertreter des traditionellen Blues in Reinform.

„Aber der ist schließlich die Grundlage für all das ist, was musikalisch später noch kam“, betonte der Oberfranke, der dort vor vollem Haus sein Programm „Fingerpickin’ & Bottleneck Blues Guitar“ präsentierte und dabei unter anderem Lieder anderer seelenverwandter Traditionalisten wie Fred McDowell, Blind Willie Johnson oder John Lee Hooker auf seine ganz eigene, unverwechselbare Weise interpretierte.

Bei aller Traditionsliebe scheute sich Kalb nicht davor, Musik und Texte so zu verändern, dass sie zu seinen persönlichen Geschichten passten, die er zum Besten gab. Und zu erzählen hatte der gelernte Hauptschullehrer aus Hirschaid bei Bamberg viel. Trotz längerer Konzertpause genießt Wolfgang Kalb den Ruf einer festen Größe in der deutschen Country-Blues-Szene. Vier Jahre ist es auch her, dass mit der „Linde“ eine der dienstältesten Spielstätten der Bluestage endlich wieder bespielt wurde.

Trotz der langen Pause war es „beim Theo“, wie die meisten Stammgäste sagen, das erste Konzert, das restlos ausverkauft war. Das ist ebenso Tradition bei den Bluestagen wie die Bratwürste mit Sauerkraut, die Theo und sein Team immer servieren – und die Tatsache, dass es nicht lange dauerte, bis alle verputzt waren.

HK