Feuerwehr gibt Tipps
Hitze und Wind: Waldbrandgefahr im Landkreis Roth jetzt auf höchster Stufe

Flächenbrand in Mauk bei Georgensgmünd hält Feuerwehr in Schach

20.07.2022 | Stand 20.07.2022, 20:33 Uhr

In Flammen aufgegangen sind diese Strohballen in Mauk bei Georgensgmünd. Fotos: FFW Georgensgmünd

Von Monika Meyer

Hilpoltstein – Extreme Hitze, anhaltende Trockenheit und ein heißer Wind: Diese Mischung hat dazu geführt, dass im Landkreis Roth die fünfte und damit höchste Stufe für Waldbrandgefahr ausgerufen werden musste.



In Mauk bei Georgensgmünd ist die Wetterlage nicht ohne Folgen geblieben. Dort brach am Dienstag ein Feuer aus und verwüstete eine Fläche von 25000 Quadratmetern Feld, angrenzenden Wald sowie etliche Strohballen. Die riesigen Rauchschwaden nahe der Bundesstraße 2 stiegen so hoch auf, dass sie in weitem Umkreis zu sehen waren. Etliche besorgte Menschen riefen deshalb die Feuerwehr.

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Feuerwehr lobt Verhalten

Ein Verhalten, das Kreisbrandrat Christian Mederer ausdrücklich begrüßt. Denn je eher die Feuerwehr alarmiert werde, desto eher könne sie eingreifen. „Das muss man wirklich lobend erwähnen“, so Mederer. Parallel habe am Dienstag noch eine Ackerfläche im Wendelsteiner Ortsteil Raubersried gebrannt und am Wochenende gab es weitere Brände in Büchenbach und Kammerstein, berichtet er.

„Die Gefahr ist aktuell sehr groß, kleinere Brände können sich sehr schnell ausbreiten“, erklärt Mederer. So auch in Mauk. Dort gelang es den Feuerwehren anfangs nur bedingt, das Feuer einzudämmen, zumal starker Wind die Flammen weiter anfachte.

Die Ursache für den Brand in Mauk ist noch unbekannt, aber für Mederer ist klar: „Es braucht eine Zündquelle dazu.“ Und die sei – abgesehen von Blitzschlag – oft menschengemacht. Das könne ein achtlos weggeworfener glimmender Zigarettenstummel sein, eine Glasscherbe, das Sonnenstrahlen bündele, oder ein Auto, dessen heißgelaufener Katalysator trockenes Gras entzünde. Der Kreisbrandrat empfiehlt deshalb dringend darauf zu achten, kein offenes Licht und Feuer zu verwenden und auch keine erhitzten Fahrzeuge im Wald oder auf Wiesen zu parken. Grillen solle man sowieso tunlichst unterlassen.

Eigeninitiative erwünscht

Wenn man aber auf freier Fläche eine kleine glimmende Stelle entdecke, könne man diese beherzt selbst austreten, bevor es zum Flächenbrand komme.

Sollte es auf einem abgeernteten Stoppelfeld zu einer Entzündung kommen, hat Mederer für die Landwirte eine weitere Sofortmaßnahme bis zum Eintreffen der Feuerwehr parat: Mit einem sogenannten Grubber, einem Gerät zur Bodenbearbeitung, könne man eine Art Schutzstreifen umpflügen, damit sich eine Brandstelle nicht weiter ausbreite. Landwirte sollten außerdem Feuerlöscher oder Wasserfässer mit sich führen. In Mauk waren es in der Tat mehrere Bauern, die der Feuerwehr ihre Wasserfässer zur Verfügung stellten, da diese laut Polizei zunächst einen Mangel an Löschwasser hatte. Zudem wurden dort zwei Hubschrauber der Polizei zur Bekämpfung des Brandes und zu Kontrollflügen in der Umgebung eingesetzt. Nützlich waren hier zudem die Drohnen der Feuerwehr, die das Gebiet ebenfalls abflogen.

Problematisch ist die Situation im Landkreis Roth nach Ansicht von Mederer vor allem deshalb, weil die Vegetation auf den sandigen Böden in den hier typischen Kieferwäldern viel eher austrockne als in Misch- oder Laubwäldern. „Diese spenden einfach mehr Schatten.“

Laut dem Deutschen Wetterdienst gilt im Übrigen die höchste Stufe des Waldbrandgefahrenindex’ heute nicht mehr. Laut einer Prognose sinkt sie auf 4, soll aber auf diesem hohen Niveau bis mindestens kommenden Sonntag verharren.

HK