Landkreis Roth
Vögel zählen mit dem LBV: Die „Stunde der Wintervögel“ läuft von 6. bis 8. Januar

03.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:16 Uhr

Ein treuer Gast in den heimischen Gärten ist auch in der kalten und oft futterarmen Zeit der Buntspecht. Foto: Kroll, LBV

Ab dem Dreikönigstag werden wieder Vögel gezählt: Vom 6. bis zum 8. Januar laden der in Hilpoltstein ansässige Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und sein bundesweiter Partner NABU zur Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ ein.

Für alle Vogelfreunde aus dem Freistaat gilt es dann bereits zum 18. Mal, bei Deutschlands größter bürgerwissenschaftlichen Mitmachaktion eine Stunde lang die Vögel vor dem Fenster, im Garten oder auf dem Balkon zu zählen. Diese kleine Auszeit vom Alltag tut gut, wie der LBV in seiner Mitteilung schreibt. Denn immer mehr wissenschaftliche Studien zeigten, „dass die bewusste Wahrnehmung der Natur eine positive Wirkung auf unsere körperliche und mentale Gesundheit hat“, sagt der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer. „Vögel zu beobachten entspannt also. Und wer sie dann noch zählt und dem LBV meldet, unterstützt unsere Arbeit zum Schutz der Vogelwelt“, so Schäffer.

Viele treue Standvögel wie Meisen, Sperlinge und Kleiber trotzen dem kalten und oft futterarmen bayerischen Winter, sagt LBV-Biologin Angelika Nelson. Spechte, Amseln, Zaunkönige oder Stieglitze kann man ebenfalls noch in Bayern entdecken. Zu ihnen gesellen sich Vögel wie Bergfinken und Erlenzeisige aus dem hohen Norden, die aufgrund einer oft dicken Schneedecke in diesen Ländern nicht mehr an Futter gelangen können.

In diesem Jahr könnte es aber weniger Betrieb am Futterhaus geben, denn ob Vögel in die Gärten kommen, hängt auch vom Nahrungsangebot in den umliegenden Wäldern ab. Dieses Jahr ist ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. „Für Waldvögel wie Eichelhäher, Kernbeißer und Buchfink gibt es Eicheln und Bucheckern im Überfluss“, erklärt die LBV-Biologin.

Die Fülle an Baumfrüchten können aber auch die Menschen nutzen, indem sie natürliches Futter im Wald sammeln, um es dann den Vögeln im Garten anzubieten. „Das macht nicht nur viel Spaß für Groß und Klein, sondern ist eine gute Möglichkeit die heimische Natur besser kennenzulernen“, heißt es in der Mitteilung. „Als Vogelfutter können Samen und Früchte heimischer Bäume aufgeklaubt werden“, so LBV-Biologin Nelson. „Auch Gräser und Stauden wie Distel oder Nachtkerze ergeben zusammengebunden und fest verankert einen schmackhaften Leckerbissen“, ergänzt die Vogelexpertin.

Alle, die Fragen zur „Stunde der Wintervögel“ haben, lädt der LBV am Freitag, 6. Januar, um 10 Uhr zu einer Live-Online-Vogelzählung mit Angelika Nelson auf dem YouTube-Kanal des LBV ein. „Wir starten mit einem Vogelquiz und werden dann eine Stunde lang die Vögel zählen, die wir über die Webcam an der LBV-Futterstelle in Hilpoltstein sehen. Dabei beantworten wir auch alle Fragen rund um die Aktion und unsere häufigen Wintervögel“, erklärt LBV-Pressesprecher Markus Erlwein.

Bei der Vogelzählung im Januar 2022 haben sich mehr als 34000 Menschen in Bayern beteiligt. Insgesamt gingen Meldungen aus mehr als 24000 Gärten und Parks ein. Der Haussperling ergatterte dabei den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Bayerns Gärten, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf den Plätzen. Die Beobachtungen der jetzigen Mitmachaktion vom 6. bis 8. Januar können bis zum 16. Januar unter www.stunde-der-wintervoegel.de gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am Samstag, 7. Januar, und Sonntag, 8. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer (0800) 1157115 geschaltet.

HK