Bauprojekte in Allersberg
Untergeschoss von Gilardihaus erfolgreich saniert

Kindertagesstätte Weidenkörbchen wird erweitert, neue Krippe öffnet bald

27.02.2024 | Stand 27.02.2024, 11:00 Uhr
Sonja Pannenberg

Feuchtigkeit war im Untergeschoss des Gilardihauses ein Problem. Nun ist die Sanierung geglückt. Foto: Pannenberg

Unter anderem den Neubau der Kita Weidenkörbchen, hat der Allersberger Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung besichtigt. Und er machte sich ein Bild vom Stand der Sanierungsarbeiten im Gilardi-Anwesen an. Hier bereitet eindringende Feuchtigkeit an einigen Stellen Probleme.

Im Weidenkörbchen hat sich viel getan. Daniel Fuchs vom Bauamt der Marktgemeinde zeigte den Ausschussmitgliedern den einladenden Neubau. Bald dürfen hier zwei Gruppen mit jeweils 24 Kindern ihren Tag verbringen.

Die Außenanlagen sind noch nicht fertiggestellt. Vor der Kita ist ein großer Spielplatz geplant. Pflanzen, eine Grünfläche und Spielgeräte sowie eine Schaukel, Klettermöglichkeiten und eine Rutsche werden hier bald aufgebaut. Vor den großen Fenstern und Terrassentüren der neuen Räume wurde außerdem ein Vorbau mit Glasdach gestaltet. Dort sollen bald Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einladen.

Bestand und Neubau gelungen verbunden

Gelungen präsentiert sich der offene Eingangsbereich, denn der Bestandsbau und der Neubau des Weidenkörbchens sind nun durch eine Überdachung miteinander verbunden. Im vorderen Teil der Kita gibt es einen großen, hellen Mehrzweckraum mit angrenzendem Nebenraum. Bei zahlreichen Spielgeräten, einer Deckenschaukel und Sprossenwänden steht dem Spielen und Toben bald nichts mehr im Wege.

Zwei helle Räume, die mit einer Schall hemmenden Decke in Weiß ausgestattet sind, bilden das Zentrum für die Gruppen. Die beiden angrenzenden Nebenräume sind zum Ruhen oder einfach zum Abschalten für die Kleinen gedacht. In hellem Blau-Türkis sind die Wände des Sanitärraumes, in dem Toilette, Dusche, kindergerechte Waschbecken und eine große Wickelanlage ihren Platz finden, gehalten.

Die Kindertagesstätte soll am 2. Mai offiziell eingeweiht werden. Bauamts-Mitarbeiter Daniel Fuchs ist zuversichtlich, dass der Termin eingehalten werden kann. Die Kinder, die für die Übergangszeit, bis der Neubau fertiggestellt ist, noch in den Containern des Weidenkörbchens untergebracht sind, dürfen dann mit Beginn des Wonnemonats Mai umziehen.

Auch an anderer Stelle wurde in Allersberg für den Nachwuchs gebaut. Die neue Kinderkrippe St. Antonius/St. Elisabeth zieht künftig in die unteren Räume des historischen Gebäudes am Hinteren Markt ein. Im Kaplansgarten wurde für den Nachwuchs ein großer Sandspielplatz geschaffen. Spielgeräte und Rutsche können den natürlichen Sonnenschutz vorhandener Bäume nutzen und ein zusätzlicher Baum wird noch gepflanzt werden.

Vom Garten begehbar, wurde neben dem Eingang zur Musikschule ein barrierefreier Zugang zu Kinderkrippe eingebaut, der Haupteingang bleibt jedoch am Hinteren Markt. Im Eingangsbereich lädt ein in Rosa und Hellblau gehaltenes Holzpodest zum Spielen ein.

Für jede der zwei Gruppen à zwölf Kinder gibt es einen Gruppenraum mit Ruheraum. Schallgedämmte Decken sorgen für eine ruhige Atmosphäre. Kinderfreundliche Einbauten, in Einzelanfertigungen für die neuen Räume, gestalten ein angenehmes Ambiente, Küche und hell ausgestattete Personalräume tragen das Übrige bei. Die Sanitärräume wurden liebevoll viel Holz ausgestaltet und die Wände künstlerisch als Unterwasseratmosphäre skizziert. Der vorhandene Wasserschaden konnte auch kurzfristig beseitigt werden, somit stehe dem Eröffnungstermin am 2. März nichts mehr im Wege, berichtete David Fuchs aus dem Allersberger Bauamt.

Feuchtigkeit macht aufwendige Sanierung nötig

Sein Kollege André Böhm, der das Gilardihaus betreut, hatte mit der Feuchtigkeit da deutlich mehr Ärger. Er zeigte den Ausschussmitgliedern im Untergeschoss des fast 300 Jahre alten Gebäudes anschaulich die bisherigen Arbeiten. Aufsteigende Feuchtigkeit sei bei alten Bauten ein Thema und so auch beim Gilardihaus. Grund dafür war der sandige Untergrund, der das Fundament umgab und Staunässe verursachte, die wiederum die Mauern durchfeuchtete.

Das Fundament wurde daher ringsum aufgegraben und eine Drainage aus Kies verlegt.

Durch den Sand bestand aber auch die Gefahr eines Grundbruchs des Fundaments. Daher konnte dies nur Schrittweise erfolgen, außerdem wurde zuvor im Untergeschoss eine neue Bodenplatte gegossen, die ebenfalls für mehr Stabilität im Fundament sorgte. Um die Feuchtigkeit weiter zu verhindern, wurde im Untergeschoss auch eine Sockelheizung verbaut, die dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit nicht in den Mauern bleibt, sondern nach außen verdrängt wird und über die Drainage abgeleitet werden kann.

Im Mittelraum müssen noch Fundamente abgestemmt und Pfeiler überprüft werden.

Bis Ende September dieses Jahres ist geplant, dass der Fußboden wieder neu aufgebaut und gedämmt ist. Im Estrich werden auch gleich die Schleifen für die Fußbodenheizung eingebaut.

Wenn alles gut läuft, kann Jugend dieses Jahr einziehen

Bis jetzt seien aber für ein Denkmal keine außergewöhnliche Dinge passiert, berichtet Böhm. Es bleibe zu hoffen, dass der Unterbau des Allersberger Barockschlösschens dieses Jahr fertig werde und der Kinder- und Jugendtreff schon um die Weihnachtszeit die neuen Räume beziehen könne.

Den Dachstuhl des Anwesens besichtigte der Bauausschuss an diesem Tag noch nicht, es wurden aber zahlreiche Bilder gezeigt. Auch hier gilt es, die Folgen eingedrungener Feuchtigkeit zu bewältigen. Der große Mittelbalken sei das Hauptproblem gewesen, so Bauamtsleiter Gunther Pfahler, dieser musste ersetzt werden, die Erneuerung ging „ziemlich ins Geld“.

Auch die Bockshaut, die dünne Putzschicht an der Decke, wurde saniert. Nun soll noch denkmalschutzkonform eine dünne Betonschicht in die Geschossdecke eingebracht werden, die einerseits in punkto Brandschutz notwendig ist, aber auch für mehr Schallschutz sorgt und die Schwingungen der Böden dämpft, so dass eine langfristige Zerstörung der Stuckdecken verhindert wird.

HK