Tischtennis-2. Bundesliga
TV Hilpoltstein gastiert in Hohenstein-Ernstthal – Große Personalsorgen im Gepäck

16.03.2024 | Stand 16.03.2024, 15:30 Uhr

Matthias Danzer plagt sich mit Schulterproblemen herum. Wird er rechtzeitig fit? Foto: Tschapka/DK-Archiv

Die sächsische Stadt Hohenstein-Ernstthal im Landkreis Zwickau ist als Geburtsstadt von Karl May bekannt. Der wiederum wurde berühmt für seine Abenteuerromane. Wenn am Sonntag (14Uhr) der TV Hilpoltstein in der 2. Tischtennis-Bundesliga beim TTC Hohenstein-Ernstthal gastiert, könnte ihn auch ein Abenteuer erwarten. Denn die Schwarz-Gelben plagen große Personalprobleme: Matthias Danzer (Schulterverletzung) sowie Petr Fedotov (Teilnahme an Landesmeisterschaften) sind für die Partie fraglich. So treten die Burgstädter, aktuell Tabellensechster (12:14 Punkte), als Außenseiter zum Match gegen den Tabellenvorletzten (8:14) an.

Die Ausgangslage

„Den Ausfall von Danzer und Fedotov können wir nicht kompensieren in einer Liga, in der im Normalfall jeder jeden schlagen kann“, schätzt Abteilungsleiter Ulrich Eckert die Lage ein. Bereits in der Vorrunde musste sein Team eine bittere 2:6-Heimniederlage gegen die Liganeulinge einstecken. Obwohl damals in Bestbesetzung angetreten, lief beim TV so gut wie gar nichts zusammen. Nur Flemming und Danzer konnten je ein Einzel für sich entscheiden.

Doch beim sächsischen Team lief es zuletzt nicht rund. Beim Rückrundenauftakt in Dortmund kam der TTC mit 1:6 unter die Räder und auch der erhoffte Befreiungsschlag gegen Fortuna Passau misslang (4:6). Das ließ die Hohensteiner mit gesenkten Köpfen zurück in der „grünen Hölle“, wie die Sachsen liebevoll ihre Heimspielstätte nennen.

Spielort: Das ist die „grüne Hölle“

Und in der Tat ist diese bekannt für ihre Ausnahmestimmung, die schnell so manchen Gegner eindrucksvoll zum Nachdenken bringt. Denn die regelmäßig erscheinenden 300 Fans sorgen in der kleinen Halle für lautstarke Unterstützung und Gänsehautatmosphäre. „Es ist schwer dort zu spielen, da man aufgrund des Geräuschpegels abgelenkt ist und oft den Aufsprung des eigenen Balls nicht hört, wenn am Nebentisch geklatscht wird“, beschreibt Juan Perez seine Erfahrungen. Er spielte bereits mit seinem vorherigen Verein DJK Stuttgart in der 3. Liga in Hohenstein-Ernstthal. Doch nicht nur die Zuschauer werden dem TV einheizen.

Die Aufstellung des TTC Hohenstein-Ernstthal

Auch die gegnerische Aufstellung ist nicht von schlechten Eltern: An Nummer eins agiert der 23-jährige Li Hsin Yang, der in der aktuellen Spielzeit im vorderen Paarkreuz gänzlich unbesiegt ist und mit 10:0 Siegen eine blütenweiße Weste aufweist.

Schwächer einzustufen ist dagegen der „Alt-Internationale“ Jakub Kosowski (41 Jahre), der an Nummer zwei auf eine Bilanz von 3:13 kommt. Mit dem 49-jährigen Tschechen Miroslav Horejsi verfügen die Sachsen über einen sehr erfahrenen Spieler an Position drei, der jedoch auch dem Tempo der 2. Liga etwas Tribut zollen muss und „nur“ auf eine Bilanz von 4:12 kommt. Komplettiert wird das Team von dem Materialstrategen Carlos Mühlbach, der in seiner ersten Zweitligasaison auf eine gute Bilanz von 7:9 Siegen kommt und in der Vorrunde gegen Perez gewinnen konnte.

Personal beim TV Hilpoltstein

Wer am Ende für den TV antreten wird, ist zur Stunde noch unklar. Der TV ist weiterhin bemüht, Andy Pereira nach Deutschland zu bekommen. „Im Moment hat er noch kein Visum und die Unterlagen liegen bei der Deutschen Botschaft“, heißt es von den Verantwortlichen. Der Einsatz des spielstarken Kubaners war eigentlich seit längerer Zeit geplant, doch die Einreiseformalitäten gestalten sich schwierig. Und so hofft man im schwarz-gelben Lager noch auf den Einsatz Danzers, der nicht gänzlich ausgeschlossen ist.

Die Gesamtlage ist vor dem Match nicht gefahrlos: Zwar haben Flemming und Co. bereits zwölf Punkte auf der Habenseite. Hohenstein-Ernstthal hat deren acht, könnte mit einem Sieg die Abstiegsränge verlassen und sich an die Hilpoltsteiner heranpirschen. Dazwischen liegen in der Tabelle noch Hertha BSC und Fortuna Passau. Um den Klassenerhalt endgültig zu sichern, muss der TV Hilpoltstein auf jeden Fall noch punkten – damit die Saison kein Abenteuerroman mit schlechtem Ausgang für die Burgstädter wird.

fls/HK