2. Tischtennis-Bundesliga
TV Hilpoltstein: Erleichterung pur nach wichtigem Erfolg gegen Hertha BSC

07.04.2024 | Stand 07.04.2024, 19:29 Uhr

Andy Pereira (l.) und Juan Perez traten im Doppel an – und gewannen glatt in drei Sätzen. Foto: Tschapka

Der Bann ist gebrochen, der Befreiungsschlag geglückt: Nach drei Niederlagen in den letzten vier Begegnungen machten die Tischtennisspieler des TV Hilpoltstein mit einem 6:3-Erfolg über Hertha BSC Berlin den Klassenerhalt in der 2. Tischtennis-Bundesliga aus eigener Kraft endgültig perfekt.

TV Hilpoltstein hält Druck stand – Pereira bärenstark

„Es war ein rundum gelungenes Wochenende: zuerst die Minimeisterschaften, dann der 10:0-Erfolg der zweiten Garnitur und am Sonntag schließlich der Klassenerhalt“, atmete Abteilungsleiter Ulrich Eckert durch. Und ja, der Sieg war bitternötig, schließlich waren die Hilpoltsteiner zuvor gerade noch zwei magere Pünktchen von Abstiegplatz neun entfernt. Die Schwarz-Gelben wussten also, was auf dem Spiel stand. Entsprechend engagiert gingen Andy Pereira, Alexander Flemming, Petr Fedotov und Matthias Danzer, der im Einzel dieses Mal den Vorzug vor Juan Perez erhalten hatte, zu Werke. Die Einstellung stimmte gegen die Hertha, mit der nach dem verpatzten 1:6-Saisonauftakt noch eine Rechnung offen war. „Damals ist bei uns nicht viel zusammengelaufen“, erinnert sich Eckert.

Ganz besonders motiviert war Pereria, dessen Comeback im Hilpoltsteiner Trikot vor einer Woche gegen freilich starke Kölner gründlich daneben gegangen war. Gegen Berlin machte er es deutlich besser. Der Kubaner mit dem feinen Händchen agierte hochkonzentriert und leistete sich dieses Mal kaum leichte Fehler. So behielt er gegen Berlins Nummer eins, Dimitrije Levajjac, der bei den olympischen Spielen 2021 in Tokio sogar dem damaligen Weltranglisten-fünften Hugo Calderano das Fürchten gelehrte hatte, ebenso sicher die Oberhand (3:1) wie gegen den ungarischen Alles-oder-nichts-Spieler Krisztian Nagy (3:0). Es waren Auftritte wie zu besten Zeiten. Entsprechend gelöst gab sich Pereira anschließend. „Heute konnte ich Hilpoltstein wirklich weiterhelfen“, sagt er.

Zuvor hatte der TV mit zwei gewonnenen Doppeln durch Flemming/Fedotov und Pereira/Perez (jeweils 3:0) den Grundstein gelegt. Die beiden restlichen Zähler gehen auf das Konto von Fedotov, der im hinteren Paarkreuz aufschlug (3:1 gegen Marius Henninger, 3:1 gegen Torben Wosik).

Flemming und Danzer hatten das Nachsehen

So weit, so gut. Doch ein Selbstläufer war die Partie gegen die „Alte Dame“ aus Berlin keineswegs. Das mussten vor allem Flemming und Danzer erfahren. Beide enttäuschten nicht, hatten aber die Spielstärke ihrer Gegner anzuerkennen. Flemming bot dem Serben Levajac über weite Strecken Paroli, ehe er im fünften Satz das Nachsehen hatte. Gegen den Ungarn Nagy, der jeden Ball traf, stand er weitgehend auf verlorenem Posten (1:3).

Einen schweren Stand hatte Hilpoltsteins Eigengewächs Matthias Danzer gegen Altmeister Wosik. Der 50-jährige Grandseigneur ist noch immer mit allen taktischen Wassern in punkto Platzierung, Tempo- und Schnittwechsel gewaschen. Trotz einer ordentlichen Leistung musste sich Danzer, der mitten in seinen Abiturvorbereitungen steckt, dem Berliner Kapitän und ehemaligen Nationalspieler in vier Sätzen beugen. Kleiner Trost, dass Danzers zweites Einzel nicht mehr in die Wertung einging, da nebenan Fedotov für den Schlusspunkt gesorgt hatte.

Um 17.15 Uhr war es dann vollbracht: Die Hilpoltsteiner haben die Klasse gehalten, sich mit 16:18 Punkten auf den sechsten Platz vorgearbeitet und dürfen sich auf ein entspanntes Saisonfinale gegen den SV Union Velbert am kommenden Sonntag (14 Uhr) freuen. Bei einem Erfolg ist ein ausgeglichenes Punktekonto möglich.

wwl