Thalmässing
Tierischer Saisonabschluss im Freibad

18.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:35 Uhr

Von Tobias Tschapka

Thalmässing – Eine rundum nasse Angelegenheit für Hund und Herrchen ist am Samstag das Hundeschwimmen im Thalmässinger Freibad geworden, das traditionell den Abschluss der dortigen Badesaison darstellt. Herrschte bei der Veranstaltung im vergangenen Jahr ein herrliches Spätsommerwetter, weshalb sich schon lange vor dem Einlass eine lange Schlange von Zwei- und Vierbeinern gebildet hatte, war der Andrang heuer bei Regen und frischen acht Grad Celsius vergleichsweise verhalten.

So waren es kurz vor Mittag erst ein Dutzend Hunde, die am Beckenrand hin und her rannten. Besonders scharf darauf, sich ins Wasser zu stürzen, wirkte dabei keiner. Nur wenige wagten dann auch den Sprung ins rund 16 Grad kühle Wasser. Allerdings brauchte es dazu schon etwas Motivation in Form von Hundespielzeug, das zum Apportieren ins Wasser geworfen wurde.

Einer der mutigen Hunde war „Pauli“, ein Labrador-Mischling, der mit seinem Herrchen Julian Kauderer aus Thalmässing zum ersten Mal beim Hundeschwimmen war. „Er ist aber auch erst eineinhalb Jahre alt, daher ist das für uns hier die erste Gelegenheit, letztes Jahr war er ja noch ein Welpe“, sagte Kauderer. „Seen und Weiher kennt er schon, aber in einen Pool ist er bis jetzt noch nie gesprungen“.

Während „Pauli“ mit gutem Beispiel voranging, zogen es die meisten der anderen Hunde immer noch vor, sich lieber gegenseitig über die Liegewiese zu jagen. Nur vereinzelt trauten sich noch andere Hunde ins Wasser – und wenn, dann auch nur kurz. Nach dem Herausklettern durfte natürlich ein ausgiebiges Fellausschütteln nicht fehlen, was den herumstehenden Menschen weniger gefiel. Und je größer der Hund, desto nasser wird man.

Ein wahres Prachtexemplar ist der Neufundländer von Sandra Achenbach aus der Nähe von Georgensgmünd. Schon drei oder vier Mal war Achenbach nach eigener Aussage mit ihren Tieren beim Thalmässinger Hundeschwimmen. Es sei zwar immer ein gutes Stück zu fahren, aber das nächste andere Hundeschwimmangebot sei in Nürnberg – also auch nicht unbedingt näher. „In Flüssen oder Weiher baden meine Hunde eigentlich gar nicht so gern und in den Brombachsee muss man sie regelrecht hineinziehen“, berichtete Achenbach. „Es kommt immer auf das Wasser an. In so einem Pool fühlen sie sich jedenfalls sichtlich wohl.“ Weniger wohl fühlten sich die Herrchen und Frauchen der Hunde wegen der widrigen Witterung.

Bettina Kremer von der Thalmässinger Ortsgruppe der Wasserwacht konnte sich zwar an andere verregnete Hundeschwimmtage erinnern, „aber nicht an so kalte und ungemütliche“. Julian Karch von der Marktgemeinde zeigte sich unterdessen froh, dass die Hundeschule Somann aus Ruppmansburg wie in den Jahren zuvor erneut die Aufsicht über die Hunde übernommen hat. „Ohne die könnten wir das gar nicht machen, denn wir haben keine Erfahrung damit, wie man zwei streitende Hunde am schonendsten trennen kann“, sagte Karch. Wenngleich es eine friedlicher Stimmung unter den Hunden blieb, die sich diesmal weniger mit dem Baden beschäftigten, sondern sich lieber mit dem Um-den-Pool-Jagen warm hielten.

HK