Sulzbach-Rosenberg und Roth
Terroranschlag bei Fußball-EM: Spezialkräfte proben den Ernstfall in der Region

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 18:31 Uhr

Großübung in Mittelfranken und in der Oberpfalz: Spezialkräfte überwältigen einen Mann. Fotos: dpa/Polizeipräsidium Mittelfranken

Um für den Ernstfall bei der Fußball-Europameisterschaft gewappnet zu sein, haben Spezialeinheiten von Polizei, Zoll, Rettungsdiensten und Bundeswehr aus ganz Deutschland sowie aus Österreich zwei Tage lang trainiert – unter anderem in Roth und Amberg.



In Mittelfranken und der Oberpfalz simulierten die rund 2000 Teilnehmer einen Terroranschlag. Am Samstagmorgen war das Gelände der Otto-Lilienthal-Kaserne in Roth Ausgangspunkt für die fiktive Einsatzlage. Die Übung startete mit einem Anschlagsszenario auf ein Public Viewing-Event. Mehrere Terroristen griffen die Besucher des Events mit Waffen an und nahmen Geiseln. So seien den Spezialeinheiten über mehrere Stunden hinweg unterschiedliche „Interventions-, Verhandlungs- und Zugriffsmaßnahmen“ abverlangt wurden, teilte die Polizei mit.

„Wir müssen immer auch mit dem rechnen, wovon wir alle hoffen, dass es nie eintritt“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntagnachmittag in Sulzbach-Rosenberg, wo er die Abschlussübung des Projekts „Counter Terrorism Exercise 2024“ (CTE) besuchte. Konkrete Terrordrohungen gebe es nicht, so der Minister.

Terroristen, Drohnen und Heckenschützen: Großübung in der Oberpfalz



Zu dem fiktiven Szenario gehörte auch der Versuch von Terroristen, eine mit Sprengstoff bestückte Drohne in eine Menschenmenge zu fliegen. Simuliert wurden auch Schüsse eines Heckenschützen von einem Hausdach auf Einsatzkräfte, ein Messerstecher in einem Gebäude, in das sich Fußballfans flüchteten, sowie Schüsse in einer U-Bahn-Station und eine Geiselnahme in einem Redaktionsgebäude, wie ein Sprecher der Polizei erläuterte. Geprobt wurde zudem der Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Gefahren.

Das Training fand hauptsächlich auf dem Gelände von Polizei und Bundeswehr in Nürnberg, Roth, Sulzbach-Rosenberg und Amberg statt. Die Einsatzkräfte hätten eindrucksvoll bewiesen, „dass sie Hand in Hand gut gerüstet für die verschiedensten Gefahren- und Bedrohungslagen sind“, sagte Herrmann. Die letzte CET gab es vor zwölf Jahren in Schleswig-Holstein.

dpa