Erfahrungsaustausch wichtig
Selbsthilfebörse Roth-Schwabach schon zum 26. Mal

20.03.2024 | Stand 20.03.2024, 5:00 Uhr

Gleich gibt es einen kleinen Pieks: Landrat Ben Schwarz beim Blutzuckertest im Rahmen der Selbsthilfebörse. Foto: Schmitt

Depressionen und Angsterkrankungen nehmen zu. Das schlägt sich auch in der Selbsthilfeszene Schwabachs und des Landkreises Roth nieder. „Lichtblick“ heißt die neue Selbsthilfe-Gruppe für Frauen in Schwabach zu diesem Problemkreis. Eine neue Gesprächsgruppe für Parkinson-Patienten ist in der Goldschlägerstadt ebenfalls entstanden. Sie hat sich aus dem Tischtennisangebot „Ping-Pong-Parkinson“ beim TV Schwabach entwickelt.

Die neue Gruppe trifft sich erstmals am 8. April um 19 Uhr im Jugendraum des Sportvereins und steht für alle Parkinson-Erkrankten sowie ihre Angehörigen aus der Region offen. „Wir wollen moderne Selbsthilfearbeit mit Schulungen und Aufklärung in Kooperation mit Ärzten und Therapeuten anbieten“, so Gruppen-Sprecher Sven Trautner aus Rohr. Ein neuer Stammtisch befindet sich derzeit auch in Roth in Gründung. Er will Menschen zusammenbringen, die aufgrund einer Trennung verlassen sind.

Die Selbsthilfebörse Roth-Schwabach hat zum 26. Mal stattgefunden, aber erstmals im Gesundheitszentrum der Kreisklinik. „Auch um die gute Kooperation mit dem Krankenhaus zu unterstreichen, das uns sehr unterstützt hat“, so Daniela Schmidt, Leiterin der „Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe“ in Roth, welche die Selbsthilfebörse seit 2011 vom Landkreis übernommen und seither jährlich ausgerichtet hat.

Neun Gruppen aus sieben Bereichen dabei

Diesmal haben sich neun Gruppen aus sieben Bereichen des Spektrums chronischer Krankheiten und Behinderung beteiligt. Die Wanderausstellung „Selbsthilfe zeigt Gesicht“ war ebenfalls zu sehen. Sie gibt über persönliche Schilderungen einzelner Betroffener einen tiefen Einblick in die Motive, die Arbeit und die Breite der Selbsthilfebewegung in Mittelfranken.

Zur Eröffnung sprachen Landrat Ben Schwarz (SPD), der Rother Bürgermeister Andreas Buckreus (SPD) und Bürgermeister Emil Heinlein (CSU) aus Schwabach Grußworte. „Ihre Gruppen“, wandte sich Schwarz unmittelbar an die einzelnen Vertreter der Selbsthilfe in der Region, „sind das Gegenbild zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung, denn Sie vernetzen sich und stehen zusammen.“ Er hoffe, so der SPD-Politiker weiter, dass das Impuls und Vorbild für andere Felder sein könne. „Deshalb unterstützt Sie der Landkreis gerne“, kündigte Schwarz eine Entscheidung des Kreistags über eine finanzielle Zuwendung an. 2023 hat der Landkreis die Kontakt- und Informationsstelle Selbsthilfegruppen (KISS) mit 5000 Euro gefördert. 2000 Euro kamen aus dem Haushalt der Stadt Schwabach.

„Verdienstvolle Arbeit, die wir sehr schätzen

Emil Heinlein bescheinigte den Selbsthilfe-Vereinigungen in Schwabach und dem Landkreis „verdienstvolle Arbeit, die wir sehr schätzen und gerne unterstützen“. Bürgermeister Buckreus nahm die Geschichte der Selbsthilfebewegung in den Blick. Sie habe gezeigt, dass für Betroffene und Angehörige nichts wertvoller sei, als sich mit Menschen auszutauschen, die über die selbe Erfahrung verfügen.

HK